Approaching Planet Führerbunker

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Jetzt hat Braunschweig also ein Einkaufszentrum. Ganz dringend notwendig direkt neben der Innenstadt, in der sich das Einkaufen ja gar nicht lohnt, weil es da beinahe gar keine Geschäfte gibt. Für die Infrastruktur einer provinziellen ehemaligen Zonenrandstadt wie Braunschweig ist so ein ECE-Center also hochnotwichtig. Oberbürgermeister Doktor Gert Hoffmann verließ extra die NPD, um auf der Karriereleiter in seiner neuen Partei, der CDU, hoch genug steigen zu können, um über die Umwegen Gifhorn und Dessau seinem Braunschweiger Volk in Eigenregie Gutes zu tun, auch gegen den Willen dieses seines Volkes, das ja manchmal zu seinem Glück erst gezwungen werden muß. „Der Führer schenkt den Klonen eine Stadt“, wie Extrabreit einst sangen, denn eigentlich sind die „Schloß-Arkaden“, die geschwulstartig in all ihrer Häßlichkeit aus der Fassadenrekonstruktion des im zweiten Weltkrieg zerstörten Residenzschlosses wuchern, eine Stadt in der Stadt, eine eigene Welt, ein eigener Planet.

Nachlese zum zwanzigjährigen Jubiläum des Friedenszentrum

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Vom 20. bis zum 25. März 2007 feierte das Friedenszentrum Braunschweig sein zwanzigjähriges Bestehen. Rückblickend auf diese Tage, die in mancherlei Hinsicht einen Höhepunkt unserer Tätigkeit darstellten, möchten wir allen danken, die mitgewirkt hatten, die uns Grüße schickten oder gekommen waren, um mit uns zu feiern.

Presseschau: Seelenschau von Braunschweigs neuer Mitte

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Das Verhältnis von Innen und Außen, von Schlossfassaden und Kaufhaus spielt für viele Zeitungen eine entscheidende Rolle. Die Braunschweiger Zeitung zitierte in ihrer Samstagsausgabe auch einen längeren Ausschnitt der Zeit. Den kritischen Tenor, den der Bericht hat, wollte man den Braunschweiger Lesern wohl lieber nicht zumuten. Hier Ausschnitte, die von der BZ nicht zitiert wurden.

Die Zeit, 29. März 2007
"... Der Haupteingang jedoch, das stolze Portal, bleibt dem neuen Souverän überlassen. Hier darf ganz allein er sich inszenieren, vorn sandsteinselig, hinten konsumberauscht.

Ein absurderes Vexierspiel hat die Republik noch nicht gesehen: Direkt hinter dem hehren Rundbogenportal drängt sich plump eine Mulitifunktionsdecke ins Bild. ... damit es auch wirklich niemandem entgeht, dass in diesem Schloss vor allem eines regiert: das Prinzip Beliebigkeit. ...

Es gewannen die Berliner Architekten Alfred Grazioli und Wieka Muthesius, ihr Vorschlag galt der Jury (unter dem Vorsitz von Peter Kulka) als "virtuos". ... Mehr noch, hier sollte sich zeigen, dass "Moderne und Klassik in Harmonie" zueinander finden können. Doch bei aller Mühe - angesichts der Wucht des Schlosses wirken die Fassaden nackt und kümmerlich, als hätte man sie nur probeweise aufgestellt, Werbeträger für eine Saison. Besonders arg sind die Seitenfronten: Dahinter sind Parkdecks untergebracht, die Fassaden sehen entsprechend aus. Eilig verputzt, die Fensterlöcher vergittert, so schäbig, dass sich selbst der Stadtbaurat dran stört und die Wände nun rasch hinter Bäumen und Efeu verstecken will. Für die Architekten eine wahrlich "virtuose" Kapitulation. ... Wer vor diesen Billigbauten steht, wünscht sich ganz dringend, die ganze Welt wäre ein rekonstruiertes Sachsteinschloss. Allerdings wünscht er sich das nur, solange er sich die Fassade nicht genauer angesehen hat ... Nur für Detailblicke ist die Fassade nicht gemacht. Es sei denn, man will sich ärgern: darüber, wie Heinrich der Löwe hinter Taubengittern weggesperrt wird, wie lauter Strahler die Gesimse und Säulenplinthen überpickeln, ...

Vollends abstrus wird es im Inneren. So gut wie nichts von den ursprünglichen Grundrissen wurde rekonstruiert ..."

Frankfurter Rundschau, 29.03.2007. :
Das ECE-Projektmanagement als Braunschweiger Hauptakteur, als Bau-Löwe der Schloss-Arkaden und als Regent der Shopping-Mall, spricht davon, dass "modernes Einkaufserlebnis und klassisches Ambiente organisch vereint" würden. Tatsächlich steht kein Mensch in Braunschweig vor einer solch naturgemäßen Verbindung. Vielmehr ist er konfrontiert mit einem Clash der Konfessionen, der das Alte Europa und die Neue Welt, die Reminiszenz an eine europäische Residenz und das amerikanische Shopping-Mall-Prinzip zusammenzwingt. Es ist also vielleicht angebracht, von einem exquisiten Kampfplatz zu sprechen und bei den Braunschweiger Schloss-Arkaden von einer neuartigen Form der Arena-Architektur.

Fassadismus als neue Braunschweiger Identität?

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"Entscheidend ist nicht, was sich hinter einer Fassade verbirgt, sondern wie das Gebäude im Stadtbild wirkt. Braunschweig hat eine neue Mitte." So OB...

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