Widerspruch gegen geplante Filialschließungen

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Hierum geht es: Filiale Tostmannplatz der Braunschweigischen Landesbank. Foto: Hans-Georg Dempewolf

Von Arbeitskreis Schuntersiedlung

Gegen die geplante Schließung von Filialen der Braunschweigischen Landesbank (BSLK) regt sich Widerstand. Wir dokumentieren hierzu im Folgenden einen offenen Brief des Arbeitskreises Schuntersiedlung zu den geplanten Schließungen:

Offener Brief

An den Verwaltungsrat der BLSK sowie die Ratsfraktionen der Stadt Braunschweig und die örtliche Presse zur Kenntnis

Sehr geehrte Damen und Herren,

da die Kommune der Daseinsfürsorge ihrer Einwohner/Innen verpflichtet ist, wenden wir Bewohner/Innen der Schuntersiedlung uns heute mit einem wichtigen Anliegen an Sie.

Wir sind bestürzt über das Vorhaben der Braunschweigischen Landesbank, die sich selbst gern als „Hausbank Braunschweigs“ bezeichnet, die Standorte der Finanzcenter am Bienroder Weg und Nibelungenplatz zu schließen.

Der geplante Terminal-Container am Bienroder Weg ist kein adäquater Ersatz, da er nur noch Einund Auszahlungen, aber keine Überweisungsmöglichkeiten, sowie keine Kontoauszüge mehr bietet.

Die Konstruktion des Containers ist nach 3 Seiten offen. Somit ist die Sicherheit der Kund/Innen gegen Wetterbedingungen und Überfälle nicht gewährleistet!

Eine Begründung für die Schließung der Finanzcenter sind die möglichen Sprengungen der Geldautomaten. Dabei kann man diese mit Geldscheinen so bestücken, dass sie bei einem Raubversuch sofort unbenutzbar gemacht werden.Mit entsprechendem Hinweis kann man Diebe von ihrem sinnlosen Vorhaben abhalten.

Besonders ärgerlich ist außerdem, dass auf die Bedürfnisse älterer Menschen, die jahrelang zum Kundenstamm der BSLK gehören, keine Rücksicht genommen wird. Es wird erwartet, dass alle Kund/Innen den Weg von der Schuntersiedlung bis nach Wenden auf sich nehmen, um sich beraten zu lassen oder sonstige Bankgeschäfte zu tätigen. Dabei ist bekannt, dass viele alte Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und sich nur mit einem Rollator oder Rollstuhl fortbewegen können.

Die Busverbindung Schuntersiedlung – Wenden ist für Menschen mit Bewegungseinschränkungen eine Zumutung: Mit der Buslinie 416 muss man bis zum Rathaus fahren, dort in die Straßenbahn der Linie 1 umsteigen. Die Umstiegszeit beträgt 3 Minuten und kann selbst von jungen Leuten kaum bewältigt werden. Die Haltestellen liegen sehr weit auseinander. Die Anfahrtszeit beträgt ca. 1 Stunde.

Vielleicht verweisen Sie jetzt auf das Online-Banking. Für ältere Kund/Innen bedeutet dies in vielen Fällen eine unüberwindbare Hürde. Sind diese Menschen im Alter alleine, haben sie keine Möglichkeit, Bankgeschäfte online durchzuführen, von Beratungsgesprächen ganz zu schweigen.

Auch in den Fraktionen, dem Rat der Stadt und im Stadtbezirksrat können Sie dazu beitragen, die Attraktivität der Schuntersiedlung, der Siedlung Kralenriede und des Siegfriedviertels durch ihr Einwirken zu fördern.

Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie, Ihrer Daseinsfürsorgepflicht als Kommune nachzukommen, bzw. Ihren Einfluss geltend zu machen. Der Standort in der Schuntersiedlung muss unbedingt in seiner jetzigen Form erhalten bleiben oder um eine Beratungsmöglichkeit erweitert werden. Wie wir erfahren haben, ist die Beratungsmöglichkeit am Nibelungenplatz auch abgeschafft worden.

Mit freundlichen Grüßen

Alfred Farnady Schmid Stange für den Arbeitskreis Schuntersiedlung


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