KAY ROHN montauk 02: Gezeichnetes, Geborgtes, Aufgehobenes aus 40 Jahren
Ein Mausoleum ist ja nicht unbedingt etwas Erstrebenswertes für einen Künstler, jedenfalls solange er noch lebt.
Auszustellen im Ringelheimer Mausoleum allerdings schon. Ein so wunderbarer Ort ist ein Ausstellungs-Paradies für Künstler und auch für Besucher.
Mit Kay Rohn, dem Künstler, Autor, Kommunikations- und Design-Experten und bekennendem Max-Frisch-Verehrer, wird das vom Bürgerverein Ringelheim e.V. so sorgsam und schön restaurierte ehemalige Mausoleum zur einer Reise in die Topographien seines künstlerischen Lebens, zu seinem Montauk.
Hier im Ringelheimer Mausoleum, direkt hinter der Klosterkirche St. Abdon und Sennen gelegen, zeigt der gebürtige Braunschweiger und HBK Absolvent seine Kunstwerke aus 40 Jahren kreativen Lebens, oft für Freunde geschaffen und hier zum ersten Mal vor Publikum ausgestellt.
Hintergründig, manchmal ironisch, manchmal auf den ersten Blick harmlos witzig, so wie die meisterhafte Zeichnung von 3 Glasschalen mit Götterspeise, wird die dann zu einem eher gruseligen Rückblick auf die Erlebnisse eines jungen Mädchens, die 1965 auf einer Kinderland-Verschickung tagtäglich von den Betreuerinnen gezwungen wurde, diesen grässlichen “Glibberpudding” zu essen, damit sie endlich zunimmt.
Kay Rohns Arbeiten haben einen eher hintergründigen Charakter, viele überbringen Botschaften feiner Ironie, die man genießen sollte wie einen Schluck aus der Flasche “The Duke” Gin, die Kay Rohn so mit einem Ehrenplatz in seiner persönlichen “Kunstgeschichte” auszeichnet.
montauk 02 wird noch am 1. und am 4. und 5. Mai in Anwesenheit des Künstlers zu sehen sein.
In der lichten Atmosphäre des Gewölberaumes finden seit schon 2002 Kunstausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte statt und so wird es auch in diesem Jahr sein.
Nach montauk 02 stellt Katharina Beesk vom 1. bis zum 9. Juni mit l’objet perdu / l’objet trouvé – Objekte aus Materialien wie Keramik und Wolle aus, die sich zwischen der Eindeutigkeit einer glasierten Schale und einer sich davon loslösenden Formensprache bewegen oder sich diese Zuordnung ganz widersetzen.
Vom 3.-18. August sind Malerin Schirin Fatemi und Eisenbildhauer Lothar Feige mit FEUER UND FARBE mit einer Dialogausstellung zu sehen, in der die Künstler zeigen, wie sie mit Farbe und Form, Licht und Schatten, Material und Technik ihre kreative Vision in unterschiedlichen Gestaltungsprozessen ausdrücken.
Die Mikrowelt der bakteriellen Krankheitserreger gibt uns vom 31.08.-08.09 einen ganz besonderen Einblick in die Welt der uns umgebenden Bakterien. Dr. Manfred Rohde zeigt künstlerisch verfremdete Bilder von Krankheitserregern beim Versuch, in die menschliche Wirtszelle einzudringen. Während der Ausstellungseröffnung am 31.08. wird Dr. Rohde einen Einblick in seine wissenschaftliche Arbeit geben.