Nachlese zum zwanzigjährigen Jubiläum des Friedenszentrum

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Vom 20. bis zum 25. März 2007 feierte das Friedenszentrum Braunschweig sein zwanzigjähriges Bestehen. Rückblickend auf diese Tage, die in mancherlei Hinsicht einen Höhepunkt unserer Tätigkeit darstellten, möchten wir allen danken, die mitgewirkt hatten, die uns Grüße schickten oder gekommen waren, um mit uns zu feiern.

Schon der Festempfang am 20. 3. brachte eine überraschung: Mit 25 Gästen hatten wir gerechnet, 60 kamen! Es war kein reines Familienfest, auch wenn man viele liebe Bekannte aus alten Zeiten treffen konnte: Der politische Charakter des Friedenszentrums bewies sich darin, dass Klaus Peter Bachmann und Gabriele Heinen-Klajic als MdL sowie Vertreter aller Ratsfraktionen) erschienen waren.

In seiner Ansprache akzentuierte Frieder Schöbel diesen politischen Charakter mit der „Gegenüberstellung“ zweier Grußworte, die er verlas. Zum einen das des OB, der Frieden offenbar als konfrontativen Akt versteht: Zwar sei der Kalte Krieg beendet, aber es gebe ja noch den Iran und Nordkorea (dass das Friedenszentrum auf Dialog setzt, ist bei ihm noch nicht angekommen); zum anderen die Grüße Hartmut El Kurdis, der beruflich verhindert war, am Jubiläum teilzunehmen, aber nachdrücklich betonte, Braunschweig sei eine Stadt, um die zu kämpfen sich lohne. Bekanntlich wird El Kurdi seit neuestem wegen seiner Kolumne im SUBWAY von der Stadt nicht mehr toleriert bzw. aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Daraufhin haben wir zusammen mit dem Friedensbündnis und der Buchhandlung Graff ihn demonstrativ zu Lesungen eingeladen. Langer Beifall beim Publikum, das den internen Zusammenhang zwischen beiden Texten wohl verstand.

Pech am Donnerstag: Der alternative Stadtrundgang mit dem ungemein sachkundigen Reinhard Bein musste im Dauerregen stattfinden: Er sollte noch einmal bei besserem Wetter wiederholt werden!

Die Kästner-Gedichte, von Bernhard Selker wirkungsvoll vorgetragen am Freitagabend, machten deutlich: Uns fehlt ein Kästner! In der Stadt und im Land! Einer, der die Sache elegant und zielgenau auf den Punkt bringt. Leider schreibt El Kurdi keine Gedichte.

Am Sonntag der Festvortrag von Professor Theodor Ebert, Berlin, dem „Vater der gewaltfreien Aktion“, der die Fortschritte der europäischen Zivilgesellschaft in den letzten vierzig Jahren deutlich machte, allerdings auch auf die Ambivalenz der „bunten Revolutionen“ in Osteuropa hinwies: Dort werden zwar gewaltfreie Methoden angewendet, aber der so erreichte Regierungswechsel bringt keine konkrete Veränderung.

Bei der Ankündigung dieser Veranstaltung produzierte die mit Hinweisen ohnehin sehr sparsame „Braunschweiger Zeitung“ eine ihrer großen Leistungen: Nur auf die begleitende Plakatausstellung wurde hingewiesen, den Vortrag und den Festredner unterschlug man. Dafür wurde ein falscher Veranstaltungsort angegeben. Ob ein übereifriger Redakteur wohl beim Thema „Aufstände gegen autoritäre Regime“ etwas Falsches gedacht hat? Keine Angst, das Friedenszentrum kämpft gewaltfrei!

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