Region Braunschweig: Atommüllkippe der Nation?
„Selbsternennung“ oder Probleme mit der Sprache und der Verfassung
In einer Newsletter der „Bürgerschaft Riddagshausen“ vom März 2008 wird bemerkt, dass „selbsternannte“ Naturschützer den Streit um die Fällung der Pappeln am Kreuzteich aufgeheizt hätten. Im Februar 2006 hatte die „Bürgerschaft“ einen prominenten Vorsprecher. Dr. Gert Hoffmann schrieb in einem offenen Brief von einer „selbsternannten“ Bürgerinitiative für den Erhalt öffentlichen Eigentums.
Damit soll den Bürgerinitiativen offenbar die Legitimität abgesprochen werden, sofern unstrittig ist, dass die Initiativen nicht von höherer Autorität „ernannt“ worden sind (so fehlt schon eine Ernennungsurkunde, mehr aber noch der Treueschwur auf eine Dienstherrschaft, wofür sich Bürgermeister und „Bürgerschaft“ sicher gern zur Verfügung stellen würden).
Baumschutz Initiative startet Unterschriftenliste
Ungedruckter Leserbrief: Ein Forstwirt muss noch kein Naturschützer sein.
Pappeln in Riddagshausen: „Wir sind doch hier nicht in der DDR“
Das Vorhaben an sich war wie üblich recht einfach gestrickt: Investor Versprechungen machen, betroffene Grünanlage mies machen, daraufhin Bäume fällen und bauen. Erst kam das ECE, dann das Schloss-Carrée und nun soll ausgerechnet am Naturschutzgebiet Riddagshausen ein Café mit „Sichtachse“ entstehen. Ein Fall für Dr. phil. Werner Rügemer, der sich seit Jahren mit Klüngel und Korruption befasst?
Pappellapapp
Diese großen Pappeln am Kreuzteich entlang Ebertallee und Teichblick sollten weg. Sie durften stehen bleiben.

Die unbebaute teichabgewandte Wegetrasse ist dort so breit wie kaum eine andere zweispurige Straßenanlage in Braunschweig. Umso unverständlicher ist es, dass man da den großen Bäumen am Kreuzteich mit dem Unterbau einer neuen Trasse so nahe an den Stamm rücken muss, dass das Wurzelwerk beschädigt werden soll. Platz genug sollte allemal sein ohne eine weitere Verlegung der Trasse in Richtung Kreuzteich, auch für Radfahrer.
E-mail an Baggerführer Willibald
AW: Gratulation zur Rettung der alten Bäume am Kreuzteich
Lieber Herr Baggerführer Willibald!
Vielen Dank für Ihre Gratulations-Mail. Wir freuen uns auch wie verrückt. Baumschutz vor Kahlschlag! Es gibt noch Wunder. Ein Riesenerfolg für uns alle: Bürger, Parteien, Verbände, Braunschweiger Zeitung. Danke noch mal für Ihre Unterschrift am Info-Stand.
Zur Lebenszeit der Pappeln in Riddagshausen
In der Diskussion um den Erhalt der Pappeln in Riddagshausen wird immer wieder behauptet, dass die Pappeln in Riddagshausen nur noch 10 bis 15 Jahre leben würden. Durch die Wurzelschäden, die durch die Straßenbaumaßnahmen unvermeidlich wären, hätten die Bäume nur noch eine rel. kurze Lebenserwartung. Phytopathogenen Pilze (es wird von Weißfäule verursachenden Pilzen gesprochen) würden die Bäume zerstören.
Diese Aussagen sind fachlich nicht begründet. Eine Vorhersage der Lebensdauer von Bäumen, die im Laufe ihres Lebens zahlreichen Einflüssen ausgesetzt sind, ist nicht möglich. Es liegen allerdings Erfahrungen über die potenzielle Lebensdauer der unterschiedlichen Bäume vor. Bei Pappeln geht man von 150 bis 170 Jahren aus, wobei diese Annahme auch abhängig von der Pappelart ist.
Die Bäume am Kreuzteich bleiben stehen
Es war spannend gestern im Rathaus. Zunächst wurden die Pappeln am Kreuzteich in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses immer kränker geredet – es lag ein neues „Schnellgutachten“ der Verwaltung vor. Innerlich wurde man auf kreischende Motorsägen eingestimmt, auf einen Beschluss, wie ihn die CDU-Mehrheit schon am Montag im Bezirksrat 111 durchgesetzt hatte.