Aktivisten und Sympathisanten

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Woran denkt man, wenn man Wörter wie "Aktivist" und "Sympathisant" hört? Wenn man sie als konditionierter Leser in der Braunschweiger Zeitung liest, wohl als erstes an brandgefährliche Spinner, die ihre übertriebenen Weltverbessererforderungen nötigenfalls auch mit Gewalt durchsetzen. Man denkt an Menschen, die innerhalb einer politischen Gruppe mit Tendenz zu Extremen lautstark für Ideen eintreten, die außer ihnen niemanden interessieren. Man denkt an übereifrige DDR-Arbeiter. Man denkt an RAF-Befürworter, an Terroristenfreunde.

Gedanken zur Schule von heute und morgen

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Die Schule ist ein Bereich des gesellschaftlichen Lebens und damit auch geprägt von den jeweiligen Situationen und Entwicklungen. Diese Abhängigkeit darf aber nicht so weit gehen, dass sie ihre wesentliche Aufgabe vernachlässigt oder gar aufgibt. Der Bildungsauftrag verlangt von der Schule, die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler weiterzuentwickeln, Wertvorstellungen, Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln und die hierfür erforderlichen Erfahrungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten. Dazu sind Leistungen selbstverständlich erforderlich. Die starke und oft einseitige Betonung einer durch zahlreiche Tests nachzuweisenden Leistung erschwert aber die Erfüllung des ganzen Bildungsauftrags und verfälscht das Bild einer guten Schule. Nicht alle Vorgänge in der Schule sind dem Prinzip der Leistung unterworfen und nicht alle Leistungen sollten und können beurteilt werden. Schule darf nicht der Verabsolutierung des Leistungsprinzips folgen, sondern muss um der Erziehung zur Selbstbestimmung willen dessen Grenzen deutlich machen. „Wenn wir Arbeit und Lernen und Wissen ganz im Prinzip der Leistung aufgehen lassen und alles, was Leistung heißt, in Messbarkeit, dann wird unser Verfahren nicht nur unmenschlich, es wird auch gesellschaftlich und pädagogisch sinnlos“ (von Hentig, Systemzwang und Selbstbestimmung, S.101). Einem so verfälschten Bildungsbegriff darf die Schule auch in einer Wissensgesellschaft nicht folgen. Es wird übersehen, dass Bildung mehr ist als Wissen und Wissen allein nicht zu mehr Sicherheit und Wohlstand in unserem Leben führt.

Zu den Kernaufgaben der Schule gehört der Unterricht. Eine Schule als Lern- und Lebensstätte von Kindern und Jugendlichen ist aber mehr.

So soll die IGS zerschlagen werden

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Nach jahrelangem vielfältigen Bemühen scheint es dieser Landesregierung endlich zu gelingen, die ungeliebte und zugleich gefürchtete Integrierte Gesamtschule zu zerschlagen. Das Szenario der Handlungsweise, die von Herrn Wulff und Frau Heister-Neumann gesteuert wird, ist wie gewohnt listenreich und widerspricht den Regeln eines demokratischen Verhaltens. Brauchte die Einlösung des halbherzigen und wahltaktischen Versprechens, das Herr Wulff vor der Wahl gegeben hatte, mehr als ein halbes Jahr mit der Begründung, der Weg der Beteiligung aller Verbände sei so lang, genügen für die Zerstörung der Gesamtschule anscheinend wenige Wochen. Ach wenn diese Landesregierung doch auch in anderen Fällen so rasch gehandelt hätte! Da sie sich der Zustimmung von Landeseltern- und Landesschülerrat nicht sicher ist und sie so schnell wie möglich „Nägel mit Köpfen“ machen will, lässt sie den Entwurf zur Einführung von 12 Schuljahren mit dem auch in Gymnasien umstrittenen „Turbo-Abitur“ und der Zerschlagung der bewährten Struktur der Integrierten Gesamtschule als Fraktionsantrag im Landtag einbringen. So handeln eigentlich nur Regierungen, die sich nicht mehr demokratisch legitimiert fühlen.

Bildungskrise ohne Ende

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Viele Zeichen der Ohnmacht von uns Bürgern gegenüber der Wirtschaftskrise (DIE ZEIT Nr. 15 vom 2.April 2009) und deren Ursachen lassen sich auch in der Bildungskrise zur Zeit besonders in Niedersachsen feststellen. Entgegen allen schönrednerischen Beteuerungen und wohlklingenden Aussagen der Landesregierung ist diese Bildungskrise nicht mehr zu übersehen. Sie zeigt sich in der unzureichenden Unterrichtsversorgung und der Unfähigkeit, diese zu beseitigen. Sie zeigt sich in der Konzeptlosigkeit des Kultusministeriums, in der Missachtung des Elternwillens, in der immer wieder neuen Be- und Verhinderung von Gesamtschulen und nun sogar in deren Zerschlagung durch die Zerstörung ihrer jahrzehntelangen bewährten Struktur. Diese Krise hat inzwischen einen Punkt erreicht, von dem es nur noch eine radikale Umkehr zu geben scheint. Das Festhalten dieser Landesregierung an einer längst überholten und in Europa fast einmaligen Schulstruktur, die Be- und Verhinderung von Alternativen und neuerdings eben die Zerstörung der Integrierten Gesamtschule, einer anerkannten und mit mehreren Preisen ausgezeichneten Schule lassen nur den Schluss zu, dass diese Landesregierung, deren Ministerpräsident die Bildung gleichsam zur „Chefsache“ erklärt hat, entweder unfähig oder unwillig ist, die Situation der Schule objektiv zu erkennen und ihre Entwicklung umfassend und nachhaltig zu verbessern. So wie bisher nach dem Motto „Weiter so“ und gegen den Willen von Tausenden von Eltern, von Schulträgern, von Wissenschaft und Wirtschaft, von Kirchen und Verbänden, die alle eine bessere Schule wollen, kann es nicht bleiben. Deren Wünschen und Interessen wird nicht entsprochen, ja sie werden nicht einmal ernst genommen. Dabei gibt es zur Konzeptlosigkeit der Landesregierung in der Bildungspolitik durchaus Alternativen, und es gibt auch in Niedersachsen gute Schulen.

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„Bürgerzeitung“ vs. „Phänomen“

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In den 50er und 60er Jahren konnte sich die BRD nicht dazu entschließen, die Existenz der DDR anzuerkennen. Das führte – neben den bekannten Gänsefüßchen – zu allerlei merkwürdigen Ausdrucksweisen. Kanzler Kiesinger sprach von einem „Phänomen“, wenn er den anderen deutschen Staat meinte.



Seit zwei Wochen gibt es eine ähnliche Situation in Braunschweig. Kurz vor Ostern erschien eine BIBS-nahe „Konkurrenz“ für die „Braunschweiger Zeitung“. Das achtseitige Blatt, welches das Informationsmonopol auf dem Print-Sektor in der Region gebrochen hat, wird seither von der „Braunschweiger Zeitung“ konsequent totgeschwiegen. Doch so ganz geht das nicht, denn da gibt es, genau wie bei den beiden deutschen Staaten, den Alleinvertretungsanspruch. „Unser Braunschweig“ lässt sich „Bürgerzeitung“ nennen. Und prompt kontert nun die „Braunschweiger Zeitung“ mit rundum-beklebten Litfasssäulen, auf denen bilderreich ihre größere Kompetenz belegt werden soll. Text: „Die Bürgerzeitung - näher an unserem Leben“.

Näher als wer? fragt man sich, und die Antwort muss heißen: als das „Phänomen“, das die „Braunschweiger Zeitung“ nicht beim Namen nennen möchte, weil das eine Anerkennung seiner Existenz bedeutete. Nun steht „unser Leben“ als Replik auf „Unser Braunschweig“. Der politisch fundierten Citoyens-Kommune steht die große Gemeinschaft der anständigen Bürger gegenüber, die keiner Initiative angehören – wenigstens keiner „selbsternannten“.

Im Bürgerpark wird das Freizeit- und Bildungszentrum zerschlagen

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(nicht gedruckter Leserbrief) - Was ist wichtiger?

Der Rammbagger macht seine Arbeit ganz und gut. Das Freizeit und Bildungszentrum in den 70ziger erbaut, braucht keiner mehr.

Die von den BürgerInnen gewählten Ratsmitglieder haben es so abgestimmt. Von der Einstimmenmehrheit erwartet man nichts anderes und wie hat sich die SPD verhalten? Die Grünen, die BIBS und die Linke? Hätte man nicht gemeinsam mit den Gewerkschaften, den Jugendverbänden, wenn es denn noch welche gibt, den Vereinen, den vielen Interessengruppen einem Hotel der Nobelklasse etwas entgegensetzen müssen?

Hyperlocal Web Sites wollen Informationslücke schließen

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"Lokale News-Websites vor dem Durchbruch" meldete vorgestern der Informationsdienst TecChannel. Dass nicht alle Themen auf Unser-Braunschweig nur von hyperlokalem Interesse sind, zeigt eine Anfrage...

Leserbrief: Mit Erschrecken

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LESERBRIEF von Till Karrenbauer Hallo liebe unser-braunschweig-Redaktion, mit Erschrecken musste ich folgendes auf unser-braunschweig.de heute lesen... >"In eigener Sache (zum Beitrag)Die Internetseite...

In eigener Sache

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Die Internetseite www.Unser-Braunschweig.de ist eine Informationsplattform verschiedener Braunschweiger Bürgerinitiativen. Unser-Braunschweig.de bietet Autoren die Möglichkeit, Artikel über ein Redaktionssystem oder über einen Redakteur auf die...

Erste Bürgerzeitung Braunschweigs erfolgreich gestartet

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Am Freitag nachmittag war es soweit: in einer Auflage von 80.000 Stück startete die erste Ausgabe von "Unser Braunschweig". Die erste Zeitung Braunschweigs, die ganz ohne Werbung auskommt, von Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt erarbeitet wurde und nun auch noch von ihnen verteilt wird.

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