Aufruf der bundesweiten Initiativen zur Demo in Köln und Berlin
Der Staat zerstört mehr als den Hambacher Wald
Grundsatzforderungen zu Asse II neu aufgestellt
P R E S S E M I T T E I L U N G :
Die unabhängigen Bürgerinitiativen im Asse II-Koordinationskreis haben in einem intensiven Diskussionsprozess die „Remlinger Erklärung“ aus dem Jahr 2007 weiterentwickelt und konkrete Forderungen zur Schachtanlage Asse II, zur Rückholung des Atommülls, zur Lagerung rückgeholter Abfälle sowie zur Umgebungsüberwachung an der Asse formuliert.
Die jetzt vorgelegten 27 Grundsatzforderungen des Asse II-Koordinationskreises fassen die vielfältigen Sachargumente zusammen. Sie sollen die Diskussion innerhalb der Bevölkerung neu beleben und eine verlässliche Grundlage für die Fortsetzung des sachlich-kritischen Dialogs
mit dem Betreiber darstellen.
Von den A2K-Grundsatzforderungen werden einige im Folgenden vorgestellt:
Nachweltschutz gesetzlich verankern!
Biodiversität: Der Welt droht das erste massenhafte Artensterben seit dem Untergang der Dinosaurier
Hier stand einmal tropischer Regenwald im nördlichen Amazonasbecken. Heute sind es äußerst artenarme Rinderweiden, die sektoral zur Grasnarbenerneuerung vor Neuansaat mit Roundup (Glyphosat) abgespritzt werden. Bodenerosion wird dabei in Kauf genommen. Foto: Uwe Meier
Den Begriff Biodiversität und dessen Hintergrund zu verstehen scheint schwierig zu sein. Vielleicht ist es eine Frage der Bildung oder des Interesses. Wissen es doch zumindest die Interessierten, dass die Biodiversität über die Zukunft der Menschheit mit entscheidet. Ja, nicht nur der Klimawandel entscheidet über unsere Zukunft, sondern auch die Biodiversität. In der Wissenschaft steht das außerhalb jeder Diskussion. Die ist sich weitgehend in dieser Aussage einig. Die Braunschweiger Schokoladen von "Cacao de Paz" und "Urwaldgarten" (Braunschweiger Schokolöwe) werden aus Roh-Kakao hergestellt, dessen Anbau den Klimawandel und die Biodiversität aktiv berücksichtigt, aber nicht nach EU-Bio-Richtlinie zertifiziert ist, denn die Standards sind zu schwach. Das ist bisher weltweit einmalig!
Zerstörte, hoch biodiverse Gartenlandschaft in Braunschweig vor Baubeginn Am Holzmoor. Nicht nur die Vegetation ist zerstört, auch die hoch bioaktiven Böden werden abgetragen.
Unverständnis erntet man in der Regel, wenn in einem angehenden Baugebiet eine streng geschüzte Knoblauchkröte oder den Eremiten findet. Die Frage der Unwissenden oder Lobbyisten lautet dann: "Soll dieses bauliche Millionenvorhaben nun etwa an einer Knoblauchkröte scheitern?" Im Grunde ja, denn die Kröte oder der Eremit zeigen an welche seltenen Biotope zu schützen sind, um nicht nur diese seltenen Tiere als Indikatoren zu schützen, die ein Bestandteil der Biodiversität sind. Nicht das Tier oder die Pflanze stehten im Mittelpunkt sondern deren Biotop, und damit auch die Biodiversität. Vernetztes Denken fällt halt schwer, aber man kann es üben und Entscheider sollten es haben.
Energiepolitische Ziele müssen gehalten werden
Das Protohaus wagt „Blick in eine grüne Zukunft“
Region Braunschweig aktiv in der Menschenkette gegen Atomkraftwerk Tihange
Natürlich war auch das Plakat vom "Weltatomerbe Braunschweiger Land" (Asse II, Morsleben, Schacht Konrad und Eckert &Ziegler) dabei. Noch steht die Kette nicht, aber sie stabilisiert sich.
Auch die "Wolfenbüttler AtomAusstiegsGruppe" (WAAG) war selbstverständlich dabei und reihte sich ein. Die Kette im zugewiesenen Abschnitt 44 war geschlossen.
Die "Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad" hatte gerufen und viele kamen. Mit vollem Bus, des auch für diese Zwecke bewähren Busunternehmens "Unterwegs", ging`s über Holland nach Belgien, und dort nach Vise. Ziel war die Teilnahme an einer Menschenkette von Aachen nach Tihange, zum rissigen Pannenreaktor. Auch das belgische Parlament hat schon lange beschlossen die Atomkraftwerke Tihange 2 bei Lüttich und Doel 3 bei Antwerpen stillzulegen. Doch mit der Umsetzung hapert es. Da musste nachgeholfen werden. Zwölf Stunden Busfahrt waren kein Pappenstiel, aber die Stimmung war prächtig. Was sind 12 Stunden gegen einen Supergau, mit all seinen dramatischen Folgen.
Wieder … nur eine Sonderregelung rettet Eckert & Ziegler
"Pressemitteilung"
Das Landesumweltministerium teilte am Mittwoch im Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Braunschweig mit, dass EZ nur aufgrund von freiwillig auferlegten Einschränkungen seine Strahlengenehmigung behalten darf.
Dies bedeutet, die gesetzlichen Vorgaben für die Evakuierung der Anwohner*innen können nicht eingehalten werden. Demnach wäre also die Rücknahme der enorm hohen Strahlengenehmigung von EZ zwingend.
Dennoch soll EZ 100% seiner Strahlengenehmigung behalten. Um das zu erreichen, bedient sich das NMU erneut einer Sonderregelung für den Atomstandort neben Wohnhäusern und Schulen. Wie schon bei dem künstlichen Herunterrechnen der Strahlengrenzwerte am Zaun der Atombetriebe (2000-Stunden-Regelung) will das Umweltministerium a) sich auf das Wort von EZ verlassen, b) gegen die Vorgaben der StrlSchV agieren und c) die Wünsche der Atomfirmen wieder einmal über den Schutz der Anwohner und Anwohnerinnen stellen, und damit das Gefährdungspotential am oberen Limit erhalten.
Asse II-Kundgebung am 4. April um 11 Uhr
Bundesamt für Strahlenschutz will prüfen, aber mit Scheuklappen
Am morgigen Donnerstag, dem 28.4.2016, veranstaltet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) einen großen Workshop in Braunschweig zum Thema „Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen nach dem Stand von Wissenschaft und Technik für das Endlager Konrad (ÜsiKo)“. Auf Basis einer schriftlichen Vorhabensbeschreibung des BfS sollen Stakeholder und Betroffene „Themen und Aspekte identifizieren und sammeln, die bei der weiteren Bearbeitung zu berücksichtigen sind“. Dazu erklären die Bündnispartner, Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD, Stadt Salzgitter, IG Metall Salzgitter-Peine und Landvolk Braunschweiger Land: Wer wirklich Schaden abwehren will, muss eine ergebnisoffene anstatt eine auf schnelle Ergebnisse orientierte Überprüfung durchführen.