Atommüll: 200.000 Fässer unter dem Meer

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Von Wolfgang Pomrehn – Junge Welt

Vor den Küsten Frankreichs und Großbritanniens lagert Atommüll in rauen Mengen. Jetzt wird er geortet und untersucht.
Bis in die frühen 1990er Jahre haben viele Länder ihren Atommüll in den Ozeanen versenkt. Unter anderem haben westeuropäischen Staaten an diversen Stellen im Nordatlantik vor den Küsten Frankreichs und Großbritanniens über 200.000 Fässer ins Meer gekippt. Eines dieser wilden Atommüllager liegt etwas mehr als 1.200 Kilometer westlich von Bordeaux. Immerhin wurde seinerzeit zumindest über den Umfang dieser recht sorglosen Müllbeseitigung Buch geführt und international berichtet, so dass die Internationale Atomenergieagentur IAEA 1999 eine Liste der Deponien mit ihren geographischen Koordinaten veröffentlichen konnte.

Dieser Tage wird nun die unterseeische Müllkippe vor Bordeaux von einem Projekt unter der Leitung des französischen Centre national de recherche scientifique (CNRS) in Augenschein genommen. Am 15. Juni machte sich von Brest das Forschungsschiff »L’Atalante« auf den Weg, um nachzuschauen, ob die Fässer noch in dem Gebiet liegen, in dem sie einst entsorgt wurden. Über 1.000 von ihnen konnten inzwischen in Tiefen zwischen 3.000 und 5.000 Metern kartiert werden, teilte das CNRS letzte Woche mit.

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