1913: Hochzeitstanz am Abgrund – ein interessantes Interview
Das Nexus im Januar
Hier die aktuellen Termine aus dem Nexus im Januar und ein besonderes Konzert im Februar:
12. Januar, Samstag
Konzert: Keine Eintracht mit Nazis!
Einlass: 21:00 Uhr
Lineup:
Live:
FEINE SAHNE FISCHFILET / Audiolith
ULTRNX / Audiolith
DISCOCRUNCH / Endigital
Aftershow:
SUPERENDI (Egotronic / Berlin)
MAX VOLUME (KüR / Kassel)
SI.KURD (KRSTRM / Braunschweig)
Nach dem großen Erfolg der ersten Auflage vom KEINE EINTRACHT MIT NAZIS – Konzert legen wir nun mit Vol. II nach!
Auch nach der Veröffentlichung der Broschüre “kurvenlage”, die zu einer breiten Diskussion in der Öffentlichkeit geführt hat, gibt es weiterhin das Problem rechter Hooligans und Nazis im Eintracht-Stadion.
Der Versuch den gesellschaftlichen Raum des Stadions als unpolitisch zu verkaufen, bedeutet in der Realität einen Raum in dem sich Nazis ungestört bewegen und auch agieren können. Überall wo Nazis das tun können, wo sie mit ihren diskriminierenden und menschenverachtenden Inhalten auftreten, muss Ihnen klar gemacht werden, dass sie nicht willkommen sind!
Wir fordern deshalb eine Fankultur mit einem konsequenten antifaschistischen Grundkonsens ein. Keine Freiräume für Nazis!
Mit cooler Musik und feinen Beats gegen nationalistische, sexistische und rassistische Scheiße. Gegen rechte Hooligans im Eintracht-Stadion und anderswo!
Der gesamte Erlös kommt der Arbeit der Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen zu Gute.
BS Kultur Teil 1: Fragen und Anregungen zum Thema: Neues FBZ
Offener Brief an den Kultur- und Wissenschaftsausschuss
Liebe Leser,
im vorliegenden Artikel verwende ich häufiger den Ausdruck „wir“, dies liegt daran, dass ich in den Diskussionsprozess für ein neues Freizeit- und Bildungszentrum mit eingebunden bin.
In der bisherigen Vorlage der Verwaltung vom 28. 09. 2012 vermissen wir bei der Frage Vorgehen und Methodik: Warum wurden die umfassenden Überlegungen, die seinerzeit für den Kulturentwicklungsplan vorgesehen waren, nicht in die Methodik einbezogen?
Bei ihrer Anmerkung zum Fragenkatalog sind wir der Meinung, dass die unterschiedlichen Initiativen und Kulturangebote weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben und sich in ihren Kulturbereichen weiter entwickeln sollten.
Bei ihrer Analyse vermissen wir grundsätzlich eine Bewertung der Nutzer des alten FBZ, denn es fanden ja auch viele Bürgerveranstaltungen statt, auch viele Gruppen trafen sich. Ein neues Kulturzentrum sollte unserer Meinung nach auch diese Angebote wieder möglich machen.
Artikelreihe: Was ist los in der Braunschweiger Kulturwelt?
Liebe Leser,
in unregelmäßigen Abständen werde ich eine Artikelreihe veröffentlichen und beginne mit:
Offener Brief an den Kultur- und Wissenschaftsausschuss: Fragen und Anregungen zum Thema: Neues FBZ
2. Artikel:
Die Suche nach dem heiligen Gral — Mehr als 20 Jahre oder warum gibt es keine Kunsthalle?
3. Artikel:
Events und Hochkultur machen allein noch keine lebenswerte Stadt. Für eine Kultur von unten.
Poetry Slam – Dead or Alive im kleinen Haus des Staatstheaters
Heute wird die spannende Frage geklärt: Wer ist besser – die lebenden oder die toten Dichter? Wessen Texte, ob gesprochen, geflüstert oder geschrien, hinterlassen den stärksten Eindruck?
Bei POETRY SLAM – DEAD OR ALIVE kommt es zum ultimativen Vergleich: Lebende Performance-Poeten aus dem Hier und Jetzt fordern verstorbene Dichtergrößen heraus, erweckt von Schauspielern aus dem Ensemble des Staatstheaters Braunschweig. Fünf Personen umfasst je eine Gruppe, und ob Nietzsche, Shakespeare, Villon oder Gernhardt, die Klassiker der Weltliteratur werden gegen eine äußerst lebendige und schlagkräftige Truppe zu Felde ziehen müssen!
Hintergrund Braunschweig 1913: Tanz am Abgrund – und der Versuch, ein morsches politisches Gebilde...
Es steht schlecht für diejenigen, die die Hochzeit 1913 als Anlass nehmen wollen, den Stolz auf die „braunschweigische Identität“ zu fördern: der Schwiegervater einer der Hauptverantwortlichen für die Katastrophe des Ersten Weltkrieges, die Braut uneinsichtig bis ans Lebensende; der Bräutigam fällt später (1948) vor der Spruchkammer des Internierungslagers als völlig ignorant auf und auch der bis Ende 1913 im Herzogtum Braunschweig amtierende Regent Johann – Albrecht erweist sich als führender Förderer unterdrückerischer Kolonialherrschaft wie plumper Kriegspropaganda.
Aber gibt es nicht wenigstens innenpolitische Gründe, zum Herzogtum Braunschweig zustehen? Etwa nach dem Motto „Small was beautiful“ oder, frei nach Frank Sinatras Song,„We did it our way“?
Herzogtum Braunschweig – „small was beautiful“?
Hintergrund 1913: “Lieber den Türken in der Stadt als einen Herzog von Braunschweig“
“Lieber den Türken in der Stadt als einen Herzog von Braunschweig“ (Braunschweig zu Bestrebungen des Herzog Julius 1568)
Die Braunschweiger Bürger haben über Jahrhunderte die Unabhängigkeit ihrer Stadt gegen das Herzogtum verteidigt. Die Herzöge residierten seit 1432 auch nicht mehr in der Stadt, sie hatten ihre Residenz lieber nach Wolfenbüttel verlegt. Die Freiheiten und Rechte der Stadt waren ihnen aber nach wie vor ein Dorn im Auge. So versuchten sie über mehr als zweihundert Jahre, die Stadt gewaltsam in die Knie zu zwingen. Mit großem Aufwand, Kriegslisten und nackter Gewalt gingen sie vor.
29. Juni 1528 in Wolfenbüttel; † 3. Mai 1589 (Wikipedia)
Bumsdorfer Auslese im Januar – Umfallende Leuchtturmprojekte
Die Bumsdorfer Auslese ist wie alle Lesebühnen für niveauvolle Unterhaltung und seriöse Informationsaufbereitung bekannt. Oder für etwas ganz anderes. Die Ensemble-Mitglieder, die in diesem Monat Till Burgwächter, Axel Klingenberg und Holger Reichard heißen, haben dazu sicher jeweils eine dezidierte Meinung, wahrscheinlich sogar mehrere gleichzeitig. So genau wissen sie das aber selbst nicht.
Um die Verwirrung komplett zu machen, haben sie sich deshalb auch wieder Gäste eingeladen. Johannes Weigel kommt vom Dorf, mag Freibier, Tierfilme und Hallentennis. Geschichten schreibt er, um reich und berühmt zu werden und wegen der Groupies. Er ist Mitglied bei der Hannoverschen Lesebühne „Nachtbarden“ und dem Leseensemble „FCKW“. Michael „Schepper“ Schaefer zeigt dagegen, dass der E-Bass auch zum Solieren taugt, indem er eigene Kompositionen vorträgt – mal instrumental, mal mit Drumcomputer, mal mit Gesang – und seine Zuhörer in unerhörte Räume entführt. Und damit die KaufBar zum Erbeben bringen wird (daher auch der Titel der Veranstaltung).
Monarchie und Moderne. Überlegungen zum Braunschweiger „Projekt 1913“.
Einen flotten „Stabreim“ haben sich die für das 1913 – Projekt Verantwortlichen einfallen lassen, der an einen Werbespruch erinnert. Dem Leser soll suggeriert werden, das Jahr 1913 sei beides gewesen: noch in der Tradition stehend, aber doch schon dem Neuen zugewandt. Dass das Wortpaar keinen echten Gegensatz beinhaltet, haben Kritiker jedoch schon bald herausgefunden. Die vordemokratische Herrschaftsform ist aktueller, als uns lieb sein kann. Gab nicht der OB Hoffmann zu Protokoll, mehr als die famose Victoria Luise interessiere ihn die „Regentschaft“ ihres welfischen Gemahls? Nun hat dieser kaum eigenständige Akzente gesetzt, aber er übernahm die Herrschaftsform, die bisher in dem höchst überschaubaren Land üblich war. Der Monarch stand an der Spitze einer kleinen Elite; die Mitbestimmung des Volkes war dagegen durch ein antiquiertes Wahlrecht auf ein Minimum beschränkt. Man konnte ´durchregieren´.




































