Kein „Sex On The Beach“ mehr am Bohlweg

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Die städtische CDU möchte das Trinken von Alkohol im öffentlichen Raum verbieten. Gut so, das sollte von allen Fraktionen unterstützt werden! Schließlich ist seit Jahren bekannt, dass alkoholhaltige Getränke massive Zellgifte sind. Alkohol wird schließlich auch gegen Viren, Bakterien und sogar humanpathogene Pilze als Desinfektionsmittel genutzt. Darüber hinaus wirkt Alkohol nicht nur als Gift – auch in keineren Mengen – sondern kann auch zur sozialen Verelendung beitragen, mit all seinen Folgen für Familie und Gesellschaft. Alkohol macht süchtig und führt oft in den Alkoholismus. Das alles ist nicht neu.

In Kenntnis dieser Tatsachen ist es erstaunlich, dass Alkohol im öffentlichen Raum nicht nur getrunken werden darf. Nein, es wird im öffentlichen Raum auch in Braunschweig ständig angeboten. Kurz, die Kneipen werden auf die Straßen und Plätze verlegt. Nicht irgendwo an der städtischen Randzonen, sondern mitten in der Stadt. Am Bohlweg und auf dem Kohlmarkt zum Beispiel.

 

Die Kohlmarktkneipen

 

 

 

 

Immer wieder geht durch die Presse, dass die Stadt Kontrollen macht, ob Kioske oder Tankstellen alkoholische Getränke illegal an Kinder verkaufen. Das ist gut so. Doch ist es kein Wunder, dass Jugendliche Alkohol trinken, wenn es überall von den „vorbildhaften Erwachsenen“ getrunken wird.

Die Kneipenmeile Bohlweg ist ohnehin kein Vorbild für Kinder und die von der Stadt gesponserten „Bierfeste“ mit grölenden besoffenen Eintracht-Fans im öffentlichen Raum ohnehin nicht.  Kinder und Jugendliche lernen Verhaltensweisen von den Erwachsenen. Und was machen die, sie saufen in der Öffentlichkeit von der Stadt unterstützt auf Plätzen und Straßen. Straßen werden dafür sogar gesperrt. Von der Stadt wird das gefördert, denn die Straßenkneipen bringen Geld und Flair in die Stadt – sagt man.

 

Lindis Ecke Bohlweg, Lange Straße. Der Bürgersteig ist Kneipe geworden – gleich mit Zapfanlage

 

Der Vorstoß der CDU ist zu begrüßen. Doch sollte er nicht auf halbem Wege stecken bleiben, indem nur bestimmte Gebiete alkoholfrei werden sollen. Nein, zu fordern ist eine alkoholfreie Innenstadt – komplett. Geben wir den Kindern und Jugendlichen ein Beispiel. Trinken wir den „Sex on the beach“ und andere Alkoholika im Lokal oder zu Hause und nicht auf den Braunschweiger Straßen. Das hätte dann auch die nötige Glaubwürdigkeit.

 

 

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