Von der DDR lernen heißt… Der „Kombinatsdirektoren-Salon“

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Im Kombinatsdirektoren-Salon treffen sich regelmäßig ehemalige Wirtschaftslenker der DDR. Es sind Insider, die genau die Abläufe der wirtschaftlichen Entwicklung kennen. Sie wägen gemeinsam deren Stärken und Schwächen jenseits der Klischees von Mangel-, Miss- und Kommandowirtschaft ab. Es wird eine spannende Wirtschaftsgeschichte erzählt, in der Profit keine Rolle spielte.

In enger Verbindung mit Rohnstock Biografien, ein Unternehmen, welches sich auf das Schreiben von Autobiografien, Firmen- und Familiengeschichten spezialisiert hat, entstand der „ Kombinatsdirektoren-Salon “. Im Kombinatsdirektoren-Salon treffen sich regelmäßig Wirtschaftslenker der DDR, die Kombinate geleitet oder an der Ausarbeitung von Wirtschaftsstrategien gearbeitet haben. Es sind Insider, die genau die Abläufe der wirtschaftlichen Entwicklung kennen, diese gestaltet und entscheidend mitverantwortet haben. Sie erzählen stets ausschließlich, was sie aus eigenem Erleben kennen und arbeiten so kollektiv die Wirtschafts-geschichte der DDR auf: in den eigenen Erfahrungen verwurzelt, ohne Nostalgie, wägen gemeinsam deren Stärken und Schwächen jenseits der Klischees von Mangel-, Miss- und Kommandowirtschaft ab und erarbeiten so einen Gegenentwurf gegen die platte Diffamierung, die die DDR-Wirtschaftsgeschichte ausgesetzt ist.

Eine Reihe von Publikationen und Biografien vermittelt einen tiefen Einblick in die Ergebnisse und Probleme der DDR-Wirtschaft. Im Gegensatz zum Mainstream wird von den Experten die Entwicklung einer Wirtschaft gezeichnet, in der Volkseigentum dominierte, unter teils schwierigsten Bedingungen effizient gearbeitet wurde, die Bedürfnisse der Gesellschaft Ausgangspunkt der betrieblichen Tätigkeit waren und Profit keine Rolle spielte.

Von Beginn an achten die Teilnehmer des Salons darauf, Schlussfolgerungen für die heutige und für eine künftige Gesellschaft herauszuarbeiten. Seit neuestem finden Erzählsalons mit Akteuren der Postwachstumsgesellschaft statt, wohlwissend, dass die heutige Gesellschaft dringend Veränderungen bedarf und nicht in der Lage ist, den vor uns stehenden gewaltigen Herausforderungen wirksam zu begegnen.

Einzelheiten für Interessierte unter: www.kombinatsdirektoren.de

Siehe auch den Kommentar zur Kritik an der Ausstellung im Theologischen Zentrum

1 Kommentar

  1. Das Theologische Zentrum zeigt derzeit in Kooperation mit dem Friedenszentrum Braunschweig e.V. bis zum 12. März die Wanderausstellung „Schicksal Treuhand – Treuhand-Schicksale“. In der Ausstellung berichten Zeitzeugen aus den abgewickelten Betrieben. Zur Ausstellungseröffnung fand eine Veranstaltung statt, die hohe Aufmerksamkeit erregte. Lesen Sie hier noch einmal den Bericht.

    Diese Veranstaltung blieb nicht ohne Folgen. Inzwischen gibt es Briefaktionen von BürgerInnen – auch aus anderen Städten, die sich über die Ausstellung beklagen und detailliert auf den Unrechtscharakter der ehem. DDR hinweisen. Bemerkenswert ist u. a. bei den Briefaktionen, dass die Briefinhalte nichts zu tun haben mit der Ausstellung, bei der es um Einzelschicksale geht und nicht um die Aufarbeitung der DDR-Geschichte. Diese Aufgeregtheiten zeigen, dass es vor allem auch im Westen noch vieles aufzuarbeiten gibt. Damit zu beginnen ist Friedensarbeit im Inneren und damit Aktion gegen die AfD. Die AusstellungskritikerInnen scheinen für den Inneren Frieden noch nicht bereit zu sein und benötigen noch ihr Feindbild mit dem sich trefflich Politik machen lässt. Sei es ungewollt auch auf die Mühlen der AfD! Was wir dagegen brauchen ist eine innere Abrüstung. Die Ausstellung ist ein Beitrag dazu.

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