Tod eines Geflüchteten bei Polizeieinsatz in Harsefeld

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Das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN e.V.) zeigt sich bestürzt über das tödliche Ende eines Polizeieinsatzes in Harsefeld, bei dem ein Geflüchteter in einer Sammelunterkunft erschossen wurde. Auch wenn Details zum Tathergang noch unbekannt sind, macht der Vorfall deutlich, dass Polizist*innen dringend im Umgang mit psychisch erkrankten Geflüchteten geschult werden müssen. Fachärzt*innen, im mindesten Psycholog*innen, müssen wenn immer möglich bei entsprechenden Einsätzen zugezogen werden.

Wichtig ist jetzt vor allem, eine gute Betreuung der Betroffenen in der Unterkunft zu gewährleisten und dass die Polizei nun einen entsprechenden Beitrag zum Vertrauensaufbau zwischen Polizei und Geflüchteten-Communities leistet“, so Nicolai Zipfel, Vorstandsvorsitzender des NTFN e.V.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Geflüchtete gerade auch in ihren Herkunftsländern und Drittändern teils negative Erfahrungen mit Polizist*innen machen mussten. Sprachbarrieren verstärken häufig die Hilflosigkeit, die gerade traumatisierte Menschen triggern kann. In solchen Situationen können deeskalative Maßnahmen helfen.

Wir bieten dem Landkreis Stade sowie der zuständigen Polizeidirektion gerne unsere Unterstützung an. Auch anderen interessierten Stellen bieten wir die Möglichkeit, sich zu diesen schwierigen Situationen schulen zu lassen“, so Zipfel weiter.

Das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V. (NTFN) setzt sich seit 2007 für die psychosoziale Beratung und Behandlung von Geflüchteten ein. Es wird u.a. durch das Nds. Sozialministerium, aber auch durch Spenden finanziert.

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