Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom – Ökostromlabels helfen bei der Wahl

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Die Popularität von Ökostrom ist in den letzten Jahren, zusammen mit dem  Umweltbewusstsein der Deutschen, stark gestiegen. Bei der Wahl eines Ökostromtarifs sollte man allerdings darauf achten, dass damit der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland gefördert wird. Damit wird die Energiewende und der lang ersehnte Atomausstieg beschleunigt.
Besonders vorsichtig sollte man bei nicht-seriösen Labels sein. Bei der Wahl eines falsch zertifizierten Tarifs kann es sogar sein, dass der Ökostromanteil im Strom-Mix sinkt, was kontraproduktiv ist. In diesem Beitrag wird erklärt, worauf man bei der Wahl des Ökostromtarifs achten muss und was es mit den Ökostromlabels und –zertifikaten auf sich hat.

 Ökostromlabels helfen bei der Suche nach Ökostrom mit Zusatznutzen für die Umwelt

Bei Stromkunden ist Ökostrom seit geraumer Zeit äußerst populär. Er ist preislich mittlerweile mit konventionellem Strom auf einer Stufe und in vielen Fällen sogar günstiger. Neben dem finanziellen Vorteil entsteht auch ein Vorteil für die Umwelt: durch die Stromgewinnung aus regenerativen Quellen entsteht, im Gegensatz zu konventionellen Stromkraftwerken die Kohle und Atomkraft verstromen, kein CO2 und die Umwelt wird geschont. Je mehr Menschen sich für Ökostrom entscheiden, desto höher ist der Ökostromanteil im Strom-Mix und desto eher kann der Atomausstieg bewerkstelligt werden, was auch ein sicherheitspolitischer Aspekt ist. Ein Reaktorunglück wie in Fukushima könnte durch den Atomausstieg verhindert werden.

Was ist ein Zusatznutzen für die Umwelt?

Die Umwelt profitiert, wenn im Strommix der Anteil regenerativer Energien steigt. Das geht beispielsweise mit dem Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Bestimmte Vergabestellen für Ökostromlabels verpflichten die von ihnen zertifizierten Stromanbieter zu Investitionen in neue Ökostromprojekte, damit die Energiewende beschleunigt wird. Im Gegenzug können interessierte Verbraucher sofort sehen, dass es sich um einen Ökostromtarif mit Zusatznutzen für die Umwelt handelt, weil die Vergabestellen der Labels meist von gemeinnützigen Umwelt- und Naturschutzorganisationen getragen werden.

Nur seriöse Labels garantieren einen Zusatznutzen für die Umwelt

Nicht alle Ökostromlabels garantieren einen Zusatznutzen für die Umwelt. Einige wurden von den Stromanbietern selbst entworfen, um ihre Ökostromprodukte zu kennzeichnen und andere wiederum lassen viel Raum für Tricksereien, wie etwa RECS-Zertifikate. Pro hergestellter Megawattstunde Ökostrom bekommt ein Stromproduzent jeweils ein RECS-Zertifikat zugeteilt. Norwegen beispielsweise hat ein Überangebot an RECS-Zertifikaten, weil dort nahezu der gesamte Strom in Wasserkraftwerken produziert wird. Sehr oft werden diese Zertifikate von deutschen Stromanbietern aufgekauft, um ihren konventionell hergestellten Strom umetikettieren und als Ökostrom verkaufen zu können. Der Verkäufer des RECS-Zertifikats verpflichtet sich im Gegenzug die gleiche Menge an konventionell hergestelltem Strom zu verkaufen, was aber in der Realität nie passiert. Auf diese Weise kann der Ökostromanteil im Strom-Mix sogar schrumpfen, obwohl Verbraucher der Meinung sind, dass sie den Anteil mit der Wahl des RECS-zertifizierten Ökostromtarifs erhöhen. Deshalb sollte man sich bei der Wahl eines guten Ökostromtarifs auf seriöse Labels und Zertifikate halten.

Das sind seriöse deutsche Ökostromlabels und Zertifikate

Es gibt verschiedene seriöse Ökostromzertifikate in der Bundesrepublik. Die höchste Aussagekraft haben dabei das OK-Power Label und das Grüner Strom Label. Sie werden von verschiedenen gemeinnützigen Umwelt- und Naturschutzverbänden getragen und von Verbraucherzentralen empfohlen. Der Stromanbieter, dessen Ökostromprodukte mit den Labels ausgezeichnet werden, muss einen Cent pro verkaufter Kilowattstunde Ökostrom in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Auf diese Weise wurden bereits mehr als 700 neue Anlagen finanziert. Darüber hinaus muss der Stromanbieter natürlich nachweisen, dass der Strom aus regenerativen Quellen stammt.

Ähnlich gut sind die Zertifikate des TÜV Nord, des TÜV Süd, des TÜV Rheinland und der LGA Bayern. Der Stromanbieter muss unter Berücksichtigung des Marktes, ebenfalls in neue Ökostromanlagen investieren und nachweisen, dass der Strom wirklich aus erneuerbaren Quellen stammt. Darüber hinaus müssen die zertifizierten Stromanbieter ihre Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom alle 6, bzw. alle 12 Jahre modernisieren, um ökologischen Mindeststandards gerecht zu werden. Träger der Zertifikate sind allerdings keine gemeinnützigen Organisationen, sondern Unternehmen, die mitunter auch mit konventionellen Stromanbietern kooperieren, weshalb die Aussagekraft nicht ganz so hoch ist wie beim OK-Power Label und dem Grüner Strom Label.

Der Stromanbieterwechsel ist einfach

Wenn es beim nächsten Stromanbieterwechsel ein Ökostromtarif sein soll, kann ein Vergleichsrechner im Internet benutzt werden. Bei diesem sollten die Optionen „Ökostrom“ und „nachhaltig“ aktiviert werden, um ausschließlich zertifizierte Ökostromangebote als Ergebnis zu bekommen. Daneben sind kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen sowie eine Preisgarantie empfehlenswert.

Auf Energieinitiative.org befinden sich weitere Informationen zum Thema Ökostrom, Stromanbieterwechsel und Ökostromlabels.

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