Zu Esther Bejaranos Tod: Die Ehrenbürgerwürde war nicht möglich.

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Der Tod der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano hat eine Vielzahl an politischen Reaktionen hervorgerufen. Politiker aller Bürgerschaftsfraktionen mit Ausnahme der AfD haben Bejaranos Engagement als Zeitzeugin gewürdigt. Bejarano sei davon überzeugt gewesen, „dass das Wissen um die Vergangenheit notwendig ist, damit wir den besseren Zustand der Gesellschaft als den denken können, in dem wir ohne Angst verschieden sein können“, erklärte SPD-Kultursenator Carsten Brosda. „Mit ihren oft streitbaren Wortmeldungen hat sie über viele Jahrzehnte wichtige Impulse für Demokratie, Erinnerungskultur und Gleichberechtigung gegeben“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Ihr in Hamburg die Ehrenbürgerwürde zu verleihen – dazu konnte sich die Bürgerschaft und insbesondere auch die SPD dann doch nicht durchringen. Eine zweitklassige Medaille war aber möglich. Möglicherweise waren Bejaranos Wortmeldungen zu streitbar denn wie keine Zweite hat die Holocaust-Überlebende sowohl auf Kontinuitäten zwischen NS-Staat und BRD hingewiesen als auch auf die rechtsradikalen Umtriebe in den deutschen Sicherheitsbehörden.

Bejarano war zuletzt Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), deren Verfassungstreue der bayerische Verfassungsschutz wegen Linksradikalität in Zweifel zog. Daher wurde dem Verein VVN-BdA die Gemeinnützigkeit entzogen. Inzwischen hat er sie wieder. Seit einigen Jahren setzt sich Esther Bejarano für den Tag des Kriegsendes am 8. Mai als nationalen Feiertag ein.

Wikipedia über Esther Bejarano.

Lesen Sie im FREITAG: „Eine große, unbeugsame Antifaschistin.“

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