„Wohin mit dem Atommüll?“

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Zum Foto (von links): Heike Wiegel (Verein AufpASSEn und A2K); Andreas Fox (Bürgerinitative Morsleben); Manuel Willmans (Kommunikation / Bundesgesallschaft für Endlager [BGE]); Henning Garbers (Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig [BISS]) und Paul Koch (Sozialdiakon i.R. / Oraganisator der Veranstaltung)

Von Paul Koch, Sozialdiakon i.R.

Die Veranstaltung „Wohin mit dem Atommüll?“ im Rahmen der „Europäischen Aktionswoche für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ in der Evangelischen Akademie war ein großer Erfolg. Insgesamt 11 Vertreter von Organisationen stellten ihre Sicht auf das Thema dar. Die Veranstaltung beleuchtete das Thema aus verschiedenen Perspektiven und bot den Besuchern eine interessante Diskussionsgrundlage.

In seiner thematischen Einleitung wies Paul Koch darauf hin, dass Radioaktivität keine Grenzen kennt, und erinnerte an die dramatischen Mengen an Atommüll nach den beiden Super-Gaus in Tschernobyl und Fukushima.

Aber, an diesem Abend sollte es um den Atommüll in Deutschland und in unserer Region gehen. Hier begann Paul Koch und Bodo Walter mit einem Bericht über das „Weltatomerbe Braunschweiger Land“ und die kirchlichen Aktivitäten in diesem Zusammenhang.

Manuel Willmanns, von der Bundesgesellschaft für Endlager (BGE),  berichtete über den aktuellen Stand der Endlagersuche, und zeigte die unterschiedlichen Wege des Atommülls innerhalb Deutschlands auf.

Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiativen des Asse II – Koordinationskreises, der Bürgerinitiative Strahlenschutz aus Braunschweig und der BI Morsleben stellten aus ihrer Sicht dar, warum bisher kein Vertrauen in Endlagersuche erreicht werden konnte, und wie es aus ihrer Sicht hergestellt werden könnte.

Cato Bohlens von Fridays for Future Ortsgruppe Wolfenbüttel sagte: „Wir von FFF-WF begrüßen den Atomausstieg sehr und sind froh, dass die Quelle für mehr radioaktiven Abfall zumindest in Deutschland nun Geschichte ist. Aber es ist nur ein kurzes Aufatmen, denn wenn uns das weit entfernte Tschernobyl und Fukushima schon so hart getroffen hat, was passiert, wenn in Frankreich oder Tschechien ein Atomunfall passiert. Klimawandel ist wie Atommüll, er kennt keine Grenzen.“

Abschließend griff der Physiker und Strahlenschützer Dr. Rainer Gellermann das Thema unter dem Aspekt „Zeit und Demut“ aus einer historisch-philosophischen Perspektive auf.

Dr. Wolfgang Schulz, von der Leibniz-Uni-Hannover, führte durch das Programm und moderierte gekonnt die angeregte Diskussion nach den Vorträgen und Statements.

Kerstin Vogt, Direktorin der Ev. Akademie, bedankte sich am Ende der Veranstaltung für die zu erwartende kritische Diskussion, die aber jederzeit fair blieb.

Im Foyer der Akademie wurde noch einige Zeit intensiv (bei Wasser und Wein) diskutiert.

Die nächste Veranstaltung dieser Reihe findet am 12.5.2023 ab 19.00 Uhr in der Evangelischen Akademie, Braunschweig, Alter Zeughof, zum Thema „Nuklearmedizin“ statt.

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