Veganismus als Lösung für viele Probleme unserer Zeit

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Viehweiden im nordwestlichen Amazonasbecken (Kolumbien). Vorher stand hier tropischer Regenwald. Die braune Fläche ist mit einem Herbizid (wahrscheinlich Glyphosat) abgetötet worden, um eine Neueinsaat vorzubereiten. (Foto Meier, U.)

„Essen ist Privatsache“, „Leben und leben lassen“, „Was man isst, soll jeder für sich selbst entscheiden“, das sind nur ein paar Beispiele dafür, dass der zentrale Punkt des Veganismus noch nicht bei den Menschen angekommen ist.

Es geht beim „Vegan-sein“ nicht um Esoterik, um „ich-hab-Tiere-lieb“-Sache oder um eine neue „Diät“, mit der man schnell schlank wird. Es geht um eine andere Sicht auf das Leben und um Respekt vor dem Leben. Die Respektlosigkeit vor dem Leben verursacht viele Probleme, die in unserer Zeit dringend der Lösung bedürfen.Viele Menschen werden jetzt sagen: „Das ist doch viel zu einfach!“ Ja, es ist einfach, aber auch schwer. Die Lösung und die Erkenntnis ist einfach und intellektuell gut nachvollziehbar, aber die Umstellung auf eine Veränderung der Ernährungsweise, ist schwierig, weil eingetretene Verhaltenspfade verlassen werden müssen. Außerdem braucht man Geduld.

Neben der Überbevölkerung unseres Planeten (ein Thema, das immer noch so tabuisiert ist, dass ich hier nicht näher darauf eingehen möchte) ist der Konsum tierischer „Produkte“ der größte Problemverursacher.

Welche Probleme sind das im Einzelnen?

Ressourcenschutz

Wir verbrauchen die vorhandenen Ressourcen unseres Planeten in einer beängstigenden Geschwindigkeit. So braucht man, um ein einziges Kilo Rindfleisch herzustellen, bis zu 15.500 Liter Wasser. Dies sind 83 Badewannen voll. Und das, wo 1 Milliarde Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser haben. Im Vergleich dazu: um ein Kilo Getreide/Reis herzustellen, braucht man nur 10-20% davon: Warum? Weil für ein Rind erst einmal Futter angebaut werden muss (dazu später mehr, woher dieses Futter kommt und welche weiteren Probleme dadurch entstehen), das Rind trinken muss, die Mastställe gereinigt werden müssen, die Schlachthöfe gereinigt werden müssen, das „Fleisch“ transportiert werden muss. All das ist nicht vom Ressourcenschutz zu trennen – es kostet nämlich Wasser und Energie.

Eine weitere Ressource, die nicht verschwendet werden müsste, ist Land: denn um Futter anzubauen für die Massentierhaltung, braucht man fruchtbare Böden und Dünger. Bei der Produktion von Fleisch (und Milchprodukten ebenso) geht ein Großteil der eingeführten Futterkalorien verloren, bzw. enden als Gülle und Wärme. Von 10 Futterkalorien gehen so ca. 9 verloren. Man könnte also mit nur 10% des Landes genauso viele Kalorien für pflanzliche Nahrung (und damit ist nicht nur Getreide gemeint, auch Gemüse und Obst haben eine bessere Bilanz als Fleisch) produzieren wie für tierische Nahrung.

Hunger in der Welt

Man möchte es nicht glauben, aber sogar aus Afrika werden jedes Jahr 10 Millionen Tonnen Getreide in die europäische Massentierhaltung exportiert und das, wo dort täglich Menschen verhungern. Mit dieser Menge Getreide könnte man 400.000 Menschen ein Jahr lang ernähren. Globalisierung sollte anders aussehen und ein sich „frei-kaufen“ mit ein paar weihnachtlichen Spenden bringt uns da nicht weiter. Auch Brasilien exportiert Getreide (in größerem Stil als Afrika) und das, wo 1/3 der Bevölkerung nicht ausreichend ernährt ist.

Umweltverschmutzung und –zerstörung

Durch die Massentierhaltung (und die Tierhaltung in Deutschland ist zu 98% Massentierhaltung) entstehen allein in Deutschland jedes Jahr 10 Millionen Tonnen Gülle, die auf die Felder gekippt werden und auch im Grundwasser landen.

Treibhausgase: wenn es um Abgase jeglicher Art geht, wird zumeist das Auto verteufelt und zum Verursacher erklärt. Es wird an Motoren getüftelt, es werden Elektroautos verlangt…. Dabei verursacht der gesamte (!) weltweite Verkehr nur 10% der Treibhausgase und die Massentierhaltung 20% (nach Schätzungen von Foodwatch sogar 50%). Wer also keine tierischen Produkte konsumiert, dürfe allein auf Grund dieses Verzichts im Jahr ca. 12000 km mit einem Porsche extra fahren, um den gleichen CO2-Footprint, wie ein Fleischesser zu erzeugen.

Um Futter (vor allem Soja und Getreide) für die Massentierhaltung herzustellen, werden große Landflächen benötigt. Diese befinden sich oft in Regenwaldgebieten, was bedeutet, dass der Regenwald dafür abgeholzt wird oder auch, dass dort direkt Rinder weiden. Heute wird oft behauptet, für das Soja „der Veganer“ würde Regenwald abgeholzt. Das ist dahin gehend Unsinn, da viele Tofuproduzenten (vor allem die, die es aus Überzeugung tun) ihre Ware aus Österreich oder Frankreich beziehen UND natürlich wie aus oben genannten Gründen auch nur 10% des Sojas gebraucht werden würde, um die gleiche Kalorienzahl herzustellen.

Die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“

Die häufigste Todesursache in unserem Land ist eine Herz-Kreislauf-Erkrankung (Herzinfakt, Schlaganfall etc), gefolgt von verschiedenen Krebsarten. Wie allgemein bekannt ist, werden Herzinfakt oder Schlaganfall durch verstopfte Arterien verursacht. Diese Arterien verstopfen durch zu viel tierische Fette und auch durch zu viele tierische Eiweiße! Hoher Blutdruck, zu hohes Cholesterin, generell zu hohe Blutfettewerte, all das entsteht durch falsche Ernährung (durch tierische Produkte). Auch werden viele Krebsarten mit dem Konsum tierischer Produkte assoziiert: Darmkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs… und zwar durch das in Milchprodukten enthaltenen Casein, das wie ein Wachstumsbooster für Krebszellen fungiert. Desgleichen rheumatische Erkrankungen, bei denen die Erhöhung von Arachnidonsäure, die in tierischen Produkten in großer Menge vohanden ist, eine Rolle spielt. Erkrankungen wie Gicht, bei denen Harnsäure (ebenfalls in tierischen Produkten enthalten) eine Rolle spielt. Zu diesem, sehr interessanten Thema ist ein Buch zu empfehlen: „Die Chinastudy“ von Dr. Colin Campbell. Dazu auch eine DVD von Dr Essilstyn: „Gabel statt Skalpell“ (auch als Buch). Krankheiten sind nicht nur „doof“, sondern kosten auch Geld: die Krankenkassen, den Patienten selbst, die Gesellschaft. Mit diesem Geld könnte man so viel Gutes tun: für Kinder, für Tiere, für die Umwelt, für Bildung, für Umweltschutz….

Krieg und Frieden

Und das wichtigste Problem unserer Zeit: die zunehmende Gewaltbereitschaft und die zunehmenden weltweiten kriegerischen Handlungen. Natürlich kann man nicht sagen: alle werden vegan und der Krieg ist vorbei, ABER: wie kann eine Gesellschaft, wie können Menschen friedlich miteinander leben, wenn sie tagtäglich Gewalt ausüben bzw. ausüben lassen? An Unschuldigen? An Tieren, die sich nicht wehren können. Wie sagte schon Tolstoi: Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben!“

Und als Letztes: „Ich mag aber keinen Tofu!“ ist kein Argument gegen Veganismus. Es gibt so viele Dinge, die man essen kann, die pflanzlich sind….Pommes frites, Chips, Nudeln mit Tomatensoße, Oreokekse, Bananen, Marmeladenbrot, Schokolade, Veggieburger, Tomatensuppe, Sojajoghurt, Erbsensuppe, vegane Cremetorte, Cappucino mit Pflanzenmilch, vegane Hotdogs, Smoothies, Pasta mit Sojabolognese, Knödel, vegane Würstchen, Linsensuppe, Mandeln, Eis, Chili cheese fries, vegane Aufschnitte, veganen Käse, Veggieschnitzel, Kartoffelecken, Gurkensalat, Bulgur, Reis, Popcorn, Schokoaufstrich, Brötchen, Salat, Veggiedöner undundundundund. Fast alles, was man als Fleisch- und Milchprodukteesser so isst, ist mittlerweile in veganer Variante erhältlich. Außerdem lernt man so viele neue Dinge kennen….

GO VEGAN-ES LOHNT SICH!

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