RENTE: ECHT GERECHT – Die gesetzliche Rente stärken!

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Foto: Pixabay

Bundesweiter DGB-Aktionstag am 21. September auch in Braunschweig

Die DGB-Gewerkschaften wollen den politisch verordneten Renten-Sinkflug stoppen. Deshalb haben sie mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 die Kampagne „ECHT GERECHT“ gestartet. Mit dem Pendler-Aktionstag am 21. September, an dem insgesamt über 200 Aktionen in ganz Deutschland durchgeführt werden, erreicht sie ihren nächsten Höhepunkt.

Am Hauptbahnhof Braunschweig werden ab 06.00 Uhr Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter informieren, Giveaways verteilen und für eine starke gesetzliche Rente werben. „Klar ist: In einer älter werdenden Gesellschaft gibt es immer mehr Rentner*innen. Doch die Lebenserwartung steigt nicht für alle gleich: Wer sein Leben lang körperlich hart gearbeitet hat, stirbt im Durchschnitt früher“, unterstrich Malte Stahlhut, DGB-Stadtverbandsvorsitzender in Braunschweig. „Das ist heute schon ungerecht. Eine spätere Altersgrenze für den Rentenbeginn würde Menschen aus diesen Berufsgruppen stärker treffen als andere. Das lehnt der DGB ab.“

Hintergrund:

Um die Beitragssätze niedrig zu halten, hatte der Gesetzgeber Anfang des Jahrtausends entschieden, das Niveau der gesetzlichen Rente kontinuierlich sinken zu lassen. Die Beschäftigten sollten stattdessen privat vorsorgen (Riester-Rente), die Arbeitgeber wurden entlastet. Aber die Erwartungen an die private Altersvorsorge haben sich nicht erfüllt. Ohne Kurswechsel droht den Beschäftigten sozialer Abstieg im Alter: Sinkt das Rentenniveau weiter von 48 Prozent (heute) auf unter 42 Prozent (2045), müssen alle für die gleiche Rente wesentlich länger arbeiten – bei einem Lohn von 2500 Euro wären es z. B. 42 statt 37 Jahre. Und selbst dann läge die Rente nur gerade in Höhe der Grundsicherung.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert: Das Rentenniveau ist dauerhaft bei 48 Prozent zu stabilisieren und muss im weiteren Schritt angehoben werden. Statt immer mehr Geld der Menschen in private Versicherungen zu stecken, muss die gesetzliche Rente ordentlich finanziert werden: Der Beitragssatz darf nicht auf 22 oder gar 20 Prozent gedeckelt werden. Der Bundeszuschuss, der aus Steuern finanziert wird, muss steigen. Zum einen um die nicht beitragsgedeckten Leistungen wie die sogenannten Mütterrenten zu finanzieren. Zum anderen weil die Folgen einer immer älter werdenden Bevölkerung nicht den Rentenversicherten alleine aufgebürdet werden dürfen. Die gesetzliche Rentenversicherung muss langfristig zu einer Erwerbstätigenversicherung weiterentwickelt werden. Im ersten Schritt sind die Selbstständigen einzubeziehen. Der solidarische Ausgleich muss gestärkt werden. Niedriger Lohn, Arbeitslosigkeit, Kindererziehung, Pflege oder Bildung dürfen keine Löcher in die Rente reißen. Das Rentenalter darf nicht angehoben werden.

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