Keine weitere Naturzerstörung durch neues Gewerbegebiet an der A2

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Beim Thema ‚Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein neues interkommunales Gewerbegebiet‘ an der A2 bei Scheppau (Landkreis Helmstedt) begründen die großen Parteien SPD und CDU es erneut mit „Arbeitsplätzen“, wenn unversiegeltes Natur- oder Ackerland großflächig überbaut werden soll. Diese altbekannten Denkmuster boten sich den interessierten ZuhörerInnen der Ratssitzung am vergangenen Dienstag, 16.02.2021.

„So wurde und wird schon in Sachen Flughafen argumentiert. Und dies, obwohl – wenn überhaupt –  nur ganz wenige Firmen und Arbeitsplätze die verlängerte Start- und Landebahn tatsächlich brauchen, die großflächig die dort eigentlich hochgeschützte Natur zerstörte und „zubetonierte“, erläutert BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum.

„Völlig verständlich ist es für die BIBS-Fraktion, dass Umweltorganisationen wie der BUND und Fridays for Future bereits vor weiteren Naturzerstörungen warnen. Zumal es vor Ort noch nicht einmal einen direkten Anschluss über die Schiene gibt, sodass die Zu- und Auslieferung ausschließlich über Straßen (in dem Fall über die A2) erfolgen müsste. Dies erscheint uns in Zeiten von Klimawandel und der notwendigen Senkung der CO²-Emissionen als völlig falscher Weg“, führt BIBS-Fraktionsvorsitzende Astrid Buchholz weiter aus.

„Dabei weist dann Salzgitter den richtigen Weg. Dort wird, nachdem vor zwei Jahren die Einrichtung eines interkommunalen Gewerbegebietes mit Braunschweig auf fruchtbarstem Ackerboden scheiterte, unter dem Stichwort „Wasserstoff-Labor“ auf alten Industriebrachen innovative Zukunftstechnologie angesiedelt: Co²-freie Stahlherstellung, Brennstoffzellen-Züge von Alstom, Siemens Hydrolyse-Stationen, ein MAN-LKW Brennstoffzellen-Projekt, zusätzliche Avacon-Windkraftanlagen zur Gewinnung von grüner Energie, unter Einbezug zusätzlicher Betriebe wie Bosch und begleitender universitärer Projektgruppen. ‚Zukunftstechnologie‘ wird in Salzgitter aktiv gelebt, ist dort nicht nur eine bloße Floskel“, stellt Peter Rosenbaum weiter fest.

Warum bleibt Braunschweig dagegen beim alten Schema der Überbauung landwirtschaftlich genutzter Flächen als Voraussetzung für die Gewinnung von Arbeitsplätzen? Hierbei ist nicht einmal klar, ob die Betriebe, die sich da ansiedeln sollen, dies nicht genauso gut auf sowieso schon naturfernen, alten Industriebrachen machen können“, gibt Peter Rosenbaum der Braunschweiger Verwaltung abschließend mit auf den Weg.

Trotz dieser auf der Hand liegenden umwelt- und wirtschaftspolitischen Argumente, befürwortete eine breite Mehrheit des Rates die Erstellung der Machbarkeitsstudie für das geplante Gewerbegebiet. Die BIBS-Fraktion stimmte gegen eine weitere Überbauung unversiegelter Grünflächen.

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