Gezieltes Töten oder „High-value-targeting“

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Die Le Monde diplomatique ist neu erschienen. Sie gehört seit vielen Jahres zu den renommiertesten internationalen Zeitungen mit hoher Anerkennung. Alle 4 Wochen erscheint die deutsche Ausgabe und man ist oft überrascht über eine völlig andere Sichtweise, die sich plötzlich auftut, weil es andere Journalisten sind mit anderen Hintergründen und anderen Zugangsmöglichkeiten zu Informationen. Deshalb ist Pluralität in der Informations- und Meinungslandschaft auch so wichtig.

Natürlich kostet diese Meinungslandschaft auch mehr, aber das sollte es uns allen wert sein, denn Informations- und Meinungsfreiheit ist unverzichtbar im ständigen Ringen gegen den Abbau unserer Demokratie. Aus diesem Grunde ist dieses Thema dem Braunschweig-Spiegel auch so wichtig. Dabei muss der B-S immer eine Auswahl von Zeitungen und Themen treffen. Damit werden unsere Leser fremdbestimmt, und das ist uns unangenehm. Wir hoffen, dass durch die Quellenangabe, der Leser und die Leserin zur Quelle, d. h. zur Zeitung geführt werden und er oder sie damit  selber die Entscheidungen treffen kann, was er oder sie aus der Fülle der Beiträge lesen möchte.

Hier möchte ich auf ein Schwerpunktthema aufmerksam machen, das auch mich überraschte, weil ich trotz Befassung mit diesem Thema Zusammenhänge nicht erkannt hatte. Es geht um das gezielte Töten. Andrew Cockburn stellt in seinem Beitrag Zusammenhänge zwischen der Kolumbianischen Drogenmafia in den 90er Jahren und dem heutigen gezielten Töten von Führungskräften (High-value-targeting)“ Aufständischer oder Terrorgruppen“ im Nahen und Mittleren Osten her. Cockburn weist auf Legenden hin und auf die nachgewiesene Erfolglosigkeit dieser von unserem Freund und Friedensnobelpreisträger Barack Obama perfektionierten Strategie.

Aber letztendlich geht es noch nicht einmal um den Erfolg oder Misserfolg dieser gezielten Tötungsstrategie, es geht um Aufträge für die US-amerikanische Waffenindustrie, wenn die Amerikaner mal nicht in Kriege verwickelt sind. Es geht wie immer also um Geld!

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