Von Sebastian Wertmüller, Forum gegen Rechts
Vortrag und Diskussion über rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen
Im Herbst letzten Jahres hat sie großen Wirbel verursacht – die Studie der Friedrich Ebert-Stiftung über die Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft. Herausgegeben u.a. von den Professoren/innen Andreas Zick und Beate Küpper, untersucht die Studie rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen und Hintergründe. Ein paar beunruhigenden Befunde sind:
- Rechtsextreme Einstellungen steigen und rücken in die Mitte.
- Ein Teil der Mitte distanziert sich von der Demokratie, ein Teil radikalisiert sich.
- Eine nationale Orientierung zur Krisenbewältigung geht mit demokratiegefährdenden Einstelllungen einher.
- Einsamkeit und soziale Ungleichheit schwächen die gesellschaftliche Teilhabe und die Demokratie.
In einer Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Forum gegen Rechts wird diese Studie jetzt in Braunschweig öffentlich vorgestellt:
Studienvorstellung
„Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23“
Vortrag von Prof. Dr. Beate Küpper (FH Niederrhein)
Dienstag, 07.05. 2024,18:00 Uhr, Gewerkschaftshaus Braunschweig
In der anschließenden Diskussion unter der Moderation durch Cosima Schmitt von der ZEIT diskutieren:
Klaus Buckhardt (Initiative ‚Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus‘)
Dr. Christos Pantazis (Mitglied des Bundestages)
Miriam Seedorf (ver.di-Gewerkschaftssekretärin)
Sebastian Wertmüller vom Vorstand des Forums gegen Rechts begrüßt die Kooperation mit der Stiftung sehr: „Das ist jetzt die zweite Veranstaltung, in der wir uns mit den Wurzeln der Rechtsentwicklungen auseinandersetzen. Klarheit darüber ist die zentrale Voraussetzung für die Wahl der richtigen Wege im Umgang mit dem Rechtsextremismus.“
Der Zutritt zur Veranstaltung ist frei, Anmeldungen gehen an die Friedrich-Ebert-Stiftung: https://www.fes.de/veranstaltungen/veranstaltungsdetail/275584
In der kleinen Liste oben tauchen ein paar merkwuerdige/bemerkenswerte Elemente auf:
1. Krisen(bewaeltigung?) wirkt demokratiegefaehrdend
welche Elemente der Multikrise bewirken was?
Finanzierung der Ruestung plus Sparen im Sozial-, Bildung-, Umweltbereich, wie ich vermute.
Mediale Inszenierung einer Gefluechtetenkrise
bei gleichzeitiger Alterung der Bevoelkerung plus Sparen bei Integration (Sprache, Bildung usw.)
2. ein Teil der ‚Mitte‘ geht nach rechts/weg von der Demokratie
Welche ‚Mitte‘ – ehem. SPD/CDU-Waehler? Folgen der medialen Inszenierung (?) plus
Verstecken der verschlafenen Klima-/Energieplanung, Bildungsplanung der letzten Jahrzehnte
treiben die ‚Mitte‘ nach rechts!
3. der oekonomisch schwaechere Teil der Bevoelkerung wird weiter unter Druck gesetzt
und resigniert an der Republik, verschwindet medial und politisch in der Versenkung
(ausser in den Armut-Spottshows des Privatfernsehens
– was politisch stabilisierend wirken soll, spaltet die Gesellschaft und treibt nach rechts.)
Klar wie klossbruehe, das alles, aber die Analyse findet (bemerkenswert!) nicht statt,
geschweige denn Gegenmassnahmen.
Statt dessen nur ein Weiterso: weiter sozialsparen, Rentensenkung, Bildungssparen, explosive Ungleichheit, Destabilisierung der Republik – wo soll das enden?
Wann kommen Gegenmassnahmen?