Freude an der Tankstelle

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Es gibt ein großes Gemenge unterschiedlicher Interessen und Folgen durch die niedrigen Ölpreise. Eine Gemengelage mit Brisanz.

Ursache: Die Förderung ist in den letzten Jahren schneller gewachsen als der Verbrauch. Die Frackingindustrie in der USA hat den größten Beitrag zu dieser Überproduktion beigesteuert.
Der Preisverfall schadet gerade dieser Frackingindustrie, die nicht nur umweltfeindlich ist, sondern auch teuer in der Förderung ist. Die Pleiten nehmen dort zu. Dies belastet die Banken, die Kreditausfälle bekommen. Also schlecht für die USA. Die USA haben einen besonders hohen Energieverbrauch je Kopf, also ist der Preisverfall für die USA besonders gut. Nach einem guten Plan sieht das nicht aus.
Die Ölförderländer haben große Verluste oder zumindest große Haushaltsdefizite. Einige können das mehrere Jahre durchstehen, andere stehen direkt vor der Pleite. Saudi Arabien kann möglicherweise die Konkurrenz aus der Frackingindustrie ausschalten – unter großen eigenen Verlusten. Dies tut besonders weh, da sie enorm viel Geld in der Aufrüstung verbrennen und hierfür groß in der USA einkaufen.
Russland und auch Brasilien verkaufen viel Energie und haben große Verluste. China und Indien kaufen Energie ein und haben Vorteile.
Da Europa energieeffizienter arbeitet, hat es geringere Vorteile als die USA.
Die Wind- und Sonnenenergie leiden unter den niedrigen Preisen.
Die Investitionsgüterindustrie leidet doppelt. Den Ölförderländern geht das Geld zum Investieren aus und eine unsichere Marktlage verringert krass die Investitionen weltweit. Dies ist besonders schlecht für die deutsche Wirtschaft – so fällt auch der DAX. Die Freude über niedrige Preise an den Tankstellen kann einem da schon vergehen.

Mehr dazu finden Sie unter Nachdenkseiten

 

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