Die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch

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Die Berliner Compagnie präsentiert
Sonntag, 21. September 2008, 19:00 Uhr
Die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch
(finanziell gefördert von der Europäischen Gemeinschaft)
im Braunschweiger Jugendzentrum Mühle, An der Neustadtmühle 3
Diskussion mit den Schauspielern, 20:45 Uhr

(Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €. Vorverkauf: Bücherwurm, Graff, Guten-Morgen-Buchladen, VHS Alte Waage)
Montag, 22. September 2008
10:30 Uhr – Schülervorstellung
Gruppenanmeldung: 0531 / 5 65 41

Veranstalterinnen: Friedenszentrum Braunschweig, Stiftung Leben & Umwelt, Heinrich Böll Stiftung Niedersachen, Friedensbündnis Braunschweig, IPPNW (Ärzte gegen den Atomkrieg), GEW, VHS
In der Bundesrepublik verschärft sich die Auseinandersetzung um das deutsche militärische Engagement in Afghanistan. Die Bürger fragen, ob es stimmt, das mit Hilfe der Bundeswehr dort der demokratische Aufbau eines Staates abgesichert wird – eines Staates, der dann keinen Terror mehr exportiert? Das ist auch die grundlegende Frage unseres Stückes.
50.000 Tote in Afghanistan – von Oktober 2001 an, seit die ersten Bomben fielen, von Oktober 2001 an, bis Ende 2007. Seltsame Befreiung von Terror, die wieder nur als Terror daherkommt …

Ist, was als „Krieg gegen den Terror“ ausgegeben wird, in Wahrheit ein Eroberungskrieg? Und geht es im Grunde um die Beherrschung ressourcenreicher Regionen sowie um eine geostrategisch vorteilhafte militärische Aufstellung der USA gegenüber Russland, China und dem Iran? Spielen Schröder/Merkel in Afghanistan nicht längst den Pudel wie weiland Tony Blair im Irak? Und produzieren diese Bush-Kriege nicht wieder neuen und größeren Terror? Wird also Deutschlands Sicherheit nicht am Hindukusch eher aufs Spiel gesetzt? Und wird am Ende die NATO nicht unweigerlich so geschlagen aus Afghanistan abziehen wie im vorigen Jahrhundert die Sowjetischen Truppen und im 19. die englische Kolonialarmee?

Weil die wahre Geschichte der Kriege die Geschichte der Opfer ist, steht im Zentrum unseres Stückes eine afghanische Familie. Ihren bitteren Weg durch den mittlerweile 30jährigen Krieg begleiten wir: von der Revolution 1978 über den sowjetischen Einmarsch und den darauf folgenden Krieg mit über einer Million Toten, den Krieg zwischen den Mujaheddin danach, die schrecklichen Zeiten der Taliban, die Bombardierung Afghanistans durch die USA, die bis zum heutigen Tag andauernden und vor allem für die Zivilbevölkerung immer verlustreicheren Kämpfe von OEF (Operation Enduring Freedom) und ISAF (International Security Assistance Force). Die letzte Szene spielt in der Zukunft.

Mit den Familienmitgliedern kommen andere Figuren ins Spiel: Soldaten der verschiedenen Besatzungsmächte, Aufständische, Politiker, Entwicklungshelfer. Und immer wieder gibt es Grund zur Bewunderung menschlicher Größe und Gelegenheit zum Lachen.

Bei all seinem dokumentarischen Charakter ist das Stück der Berliner Compagnie zugleich voll Musik und Poesie – Flügel der Fantasie auf der Suche nach einer anderen Politik, die diesem geschundenen Land Afghanistan endlich, endlich Frieden bringt.

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