Der 50. Jahrestag des Radikalenerlasses steht bevor –

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Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Initiativen zur Aufarbeitung der Berufsverbote. Foto: privat

die Zeit ist reif, mehr Demokratie zu wagen!

Von Arbeitsausschuss

Trotz Pandemie und damit erschwerter Bedingungen trafen sich am Donnerstag, 15. Oktober, Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Initiativen zur Aufarbeitung der Berufsverbote aus der ganzen Bundesrepublik im Freizeitheim Linden in Hannover.

Zusammen mit seit den 70er Jahren von Berufsverbot Betroffenen bereiten Gewerkschafter/-innen und Aktivist/-innen aus der Demokratiebewegung den 50. Jahrestag des sogenannten Radikalenerlasses vor und fordern: „Endlich Aufarbeitung, Rehabilitierung und Entschädigung!“ Dafür werben sie um breite Unterstützung aus der demokratischen Öffentlichkeit der Bundesrepublik.

Noch immer leiden viele der Betroffenen, nach oftmals langjähriger Arbeitslosigkeit, bis heute unter materiellen Nachteilen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Sie müssen befürchten, dass die politisch Verantwortlichen ihnen jegliche Wiedergutmachung verweigern werden, bis auch die Letzten verstorben sind.

Es ist gut für die Gesellschaft, dass in einigen Bundesländern die Folgen des Radikalenerlasses aufgearbeitet wurden. Eine Dokumentation ist in Niedersachsen erschienen: „Berufsverbote in Niedersachsen 1972- 1990“ von Jutta Rübke, 2018.

1 Kommentar

  1. Zehn „Fälle“ vom Berufsverbot Betroffener aus Niedersachsen wurden in einem offiziellen Buch des Landtags unter Federführung der bis 2018 Abgeordneten Frau Rübke dokumentiert; der Braunschweig-Spiegel berichtete … https://braunschweig-spiegel.de/peter/

    Nach der Aufarbeitung und offiziellen Entschuldligung des Landes am 6.12.2017 im Plenarsaal des Nieders.Landetages stand mir nun der Schuldienst offen – ich hätte nach 40 Jahren also wieder Physik, Mathe, Politik und zur Not auch Chemie unterrichten können.

    Pech gehabt?

    Und nun, was tun?
    Bin ja mit Kommunalpolitik von der Basis bis in den Rat eigentlich gut ausgelastet – nichts gegen Staatsdienst, aber Akteneinsichten, Zeitungsjournalismus für „Unser-Braunschweig“ pp sind auch nicht schlecht.
    Da müssen die damals wie heute Verantwortlichen vor allem von SPD und CDU jetzt durch.

    Wen das offizielle Landtagsbuch interessiert, hier dazu der link (mein Fall ab Seite 71)
    file:///C:/Users/peter/AppData/Local/Temp/Berufsverbote_in_Niedersachsen_1972-1990.pdf

    Und zum Abschluß ein Interview, welches der Redakteur Alexander Dontscheff von regionalbraunschweig mit mir führte:

    https://regionalheute.de/braunschweig/stigmatisierung-und-verfolgung-leben-mit-dem-berufsverbot/

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