bis zum 13.04.2025 im Naturhistorischen Museum Braunschweig
Kaum etwas beeinflusst uns, unsere Laune, unser Gemüt so stark wie das Wetter.
Was wissen wir eigentlich über das Wetter der Vergangenheit? Historische Aufzeichnungen dazu reichen lediglich ein paar Jahrhunderte zurück.
“Wetter gab es schon immer”, sagt PD Dr. Mike Reich, Leitender Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums, eines der ältesten Naturkundemuseen Deutschlands.
Nahezu jedes bekannte Wetterphänomen wie Gewitter, Regen oder Frost kann versteinerte Spuren hinterlassen. Über Hunderte von Millionen Jahren können Gesteine Daten speichern.
Sie stellen das wohl größte und auch diverseste Wetterarchiv überhaupt dar. Regen, Frost, Hitze, Sturm, Hagel, Schnee, Überschwemmungen, Trockenheit und sogar Gewitter haben versteinerte Spuren hinterlassen.
In der kompakten und informativen Ausstellung sehen wir bespielsweise versteinerte Regentropfen, 290 Millionen Jahre alt, Blitzröhren (Fulgurite) aus geschmolzenem Sand, bis zu 12 Meter lang.
Wir erfahren, daß während der Eiszeit skandinavische Gletscher bis zu uns ins südliche Niedersachsen ragten, daß Steinsalz ein Wetterprodukt ist, wie Wind über Jahrtausende das Gestein formt und über die Unterschiede zwischen Hagel, Graupel und Kriesel.
Besucher:in kann nicht nur schauen und lesen und staunen, auch anfassen und ausprobieren ist gern gesehen. Zum Beispiel mit interaktiven Ausstellungselementen wie einem Plasmamodul und Blitzröhren verschiedene Wetterphänomene erleben.
Museumsdirektor Dr. Reich weiß: nur durch die Kenntnis unserer klimatischen Vergangenheit kann für die Zukunft die Entwicklung von Klima und Wetter vorhergesehen werden.
Anschaulich macht die Ausstellung die Dauerhaftigkeit des Klimawandels, der sich durch den menschlichen Einfluss immer stärker beschleunigt und so unser Wetter immer extremer werden lässt.
Das wird auch durch Wetteraufzeichnungen erkennbar, die seit dem frühen 18. Jahrhundert in Europa vorgenommen wurden.
Dr. Mark Reich: “Wir wollen zeigen, dass der Klimawandel uns weiterhin begleiten wird und was wir dagegen tun können”.
Durch interaktive Mitmachstationen und anschauliche Exponante ist diese Ausstellung auch für Kinder und Jugendliche spannend und erlebnisintensiv.