Verbraucherzentrale legt Bilanz 2014 vor

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Beratungsangebot Braunschweig

Braunschweig, 17.07.2015 – Über 100 000 Menschen nutzten im vergangenen Jahr die Beratungen der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Und gut eine Million informierten sich auf der Homepage in Sachen Verbraucherschutz oder verwendeten die zahlreichen Musterbriefe.

Finanzthemen bestimmten 2014 den Beratungsalltag
Der Wunsch vieler Verbraucher nach einer sicheren aber dennoch ertragsreichen Anlage steht in Niedrigzinszeiten wie diesen im Vordergrund. Unabhängige Beratung zum Thema Finanzen und Altersvorsorge war besonders häufig nachgefragt.

Eine Nachfragewelle lösten zum Jahresende die BGH-Urteile über unzulässige Bearbeitungsentgelte für Darlehen aus, denn viele Kreditinstitute verwei-gerten die Rückzahlung. Wegen möglicherweise fehlerhafter Widerrufsbelehrungen ließen zahlreiche Verbraucher ihre Immobilienkreditverträge prüfen und konnten mitunter einige Tausend Euro sparen. Im Juli forderte die Ver-braucherzentrale eine Begrenzung der seit Jahren weit überzogenen Dispo- und Überziehungszinsen. Ein Marktcheck hatte eklatante Zinsunterschiede bei den Geldinstituten festgestellt.

Weitere Themen waren: Kostenfallen bei Reisebuchungen im Internet, vermeintliche Urheberrechtsverletzungen der Musik- und Filmbranche, teure In-App-Käufe bei Spiel-Apps, unseriöse Schlüsseldienste oder immer wieder unerlaubte Telefonwerbung.

Modernisierung der Verbraucherzentrale schreitet voran
Dank der erhöhten Finanzhilfe des Landes seit 2013 auf 1,5 Mio. Euro gewinnt die Neuausrichtung der Verbraucherzentrale an Fahrt. „Unser Ziel ist es, das Beratungsstellennetz zu modernisieren und durch ein umfangreicheres Beratungsangebot mit spezialisierten Beratungskräften sowie erweiterten Öffnungszeiten servicefreundlicher auszurichten. Diesem Ziel sind wir ein großes Stück näher gekommen. Am 15. September werden wir unsere Beratungsstelle Göttingen in neuen Räumen eröffnen“, resümiert Randolph Fries, Vorsitzender der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat derzeit zwölf Beratungsstellen.

Ausblick
Marktwächter Energie
Seit März gibt es den Marktwächter Energie für Niedersachsen. Das Land stellt für den Marktwächter 250 000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Der Marktwächter fungiert als Frühwarnsystem und soll Fehlentwicklungen und Missstände im Energiemarkt erkennen und an Politik, Öffentlichkeit und Regulierungsbehörden weitergeben.

Über das interaktive Internetportal www.marktwaechter-energie.de können Verbraucher ihre Beschwerden hochladen, die dann von den Projektmitarbeitern ausgewertet werden. Bei rechtswidrigem Anbieterverhalten kann der Marktwächter auch Abmahnungen oder Unterlassungserklärungen erheben. „Gegen einige Energieversorger hat der Marktwächter bereits wegen unlaute-rer Geschäftsbedingungen Abmahnverfahren eingeleitet“, freut sich Petra Kristandt, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Renditestarker Vermögensaufbau für Altersvorsorge unverzichtbar
Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken erschwert es Verbrauchern zunehmend, noch rentable und möglichst sichere Geldanlagen oder Altersvor-sorgemöglichkeiten zu finden, um damit ihre im Rentenalter drohenden Versorgungslücken schließen zu können. „Die Hoffnung auf Grundsicherungsleis-tungen im Alter oder allein die Riester-Rente schützt nicht vor Altersarmut – es müssen deshalb nach Möglichkeit auch alternative Vorsorgemöglichkeiten genutzt werden“, empfiehlt Andreas Gernt, Produktmanager für Finanzdienst-leistungen der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Die Verbraucherzentrale hat dazu eine neue Vortragsreihe entwickelt, nach der Verbraucher ihren Vermögensaufbau selbst in die Hand nehmen können. Neben der Vermittlung der Grundlagen – Geld anlegen und vermehren, kennen der unterschiedlichen Anlageformen – werden die Finanzexperten insbesondere auch Möglichkeiten aufzeigen, wie man mit Investmentfonds (insbesondere Aktienfonds und Aktienindexfonds) sein Geld richtig anlegen kann. Das Angebot startet nach der Sommerpause.
Der komplette Jahresbericht 2014 kann unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/Jahresberichte nachgelesen werden.

Über die Verbraucherzentrale
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen ist eine anbieterunabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit mehr als 50 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucher in Fragen des privaten Konsums und vertritt Verbraucherinteressen bei Unternehmen, Politik und Verbänden.

Arbeitsschwerpunkte sind Verbraucherrecht, Telefon und Internet, Finanzen, Altersvorsorge und Versicherungen, Bauen, Wohnen, Energie sowie Lebensmittel. In 12 Beratungsstellen können sich Ratsuchende persönlich beraten lassen. Auch telefonisch oder online ist Beratung möglich – www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de

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