„UAPs – Unidentified Arial Phenomena“? Update Juli 2023

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Screenshot aus Pentagon-Video eines unbekannten Flugobjekts

Von Jan T. Solo

Bis jetzt existiert kein konkreter Beweis für oder wider die Existenz der sogenannten fliegenden Untertassen. Es bleibt jedoch eine Anzahl von Sichtungen, die die Ermittler der Air Force nicht erklären konnten. Solange sich dies so verhält, wird die Air Force mit der Untersuchung der fliegenden Untertassen fortfahren.“ US Air Force, 1952.

Zur Vorgeschichte siehe den Beitrag hier.

Die nächste UFO-Anhörung im amerikanischen Parlament findet statt am kommenden Mittwoch, den 26. Juli 2023, um 10:00 Uhr Ortszeit Washington, das entspricht 16:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ).

So lautet die Presseerklärung des ‚Kommitees für nationale Sicherheit, Außengrenzen und auswärtige Angelegenheiten‘.

Die drei Zeugen, die dann befragt werden, sind: Ryan Graves, ehemaliger Kampfpilot mit über 10 Jahren Flugerfahrung und Leiter der NGO ‚Americans for Safe Aerospace‘; Commander (ret.) David Fravor, der ehemalige Geschwaderkommandant der Black Aces Squadron (Navy); und David Grusch, Physiker, ehem. Mitarbeiter des National Geospatial-Intelligence Agency und des National Reconnaissance Office NRO, ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter.

Ryan Graves wird vermutlich von den Beobachtungen einer durchsichtigen Kugel von etwa 15-20 Fuß Durchmesser berichten, in der sich ein schwarzer Würfel befand und die sich mehrmals in der Luft zwischen den F-18 Jagdflugzeugen bewegte. Diese hatte man ausgesandt, um das UFO zu untersuchen.

David Fravor ist einer der Hauptzeugen des Tictac-Zwischenfalls über dem Pazifik. Mehrere F-18-Besatzungen versuchten vergeblich, Flugobjekte zu identifizieren, die etwa 40 Fuß (13-15 Meter) lang waren und aussahen wie „Tictac-Zuckerbonbons“, also röhrenförmig, dreimal so lang wie breit, mit von Halbkugeln verschlossenen Enden, aber auch – wie die Kugel – ohne jeden sichtbaren Antrieb!

David Grusch schliesslich wurde zu der neu gebildeten Unidentified Aerial Phenomena Task Force versetzt und erfuhr dort von Vorgesetzten und Kollegen von abgestürzten und geborgenen Ufos, zum Teil auch mit verletzten oder toten Piloten an Bord. Er konnte es zunächst nicht glauben und versuchte sich zu vergewissern. Letzten Endes wandte er sich an Parlamentsvertreter, in dem Glauben, die Regierungen und Bevölkerungen Amerikas und der Welt in Kenntnis setzen zu müssen, daß wir nicht allein im Weltraum sind.

Orginal stammten die ersten Berichte aus der Technik-Internetseite ‚the Debrief‚ von den drei bekannten Journalisten (zwei der New York Times) Leslie Kean und Ralph Blumenthal, und dem Australier Ross Coulthart, der auch Interviews für den Nachrichtenkanal NewsNation führte. Die Medienreaktion war etwas seltsam: BBC und CNN brachten praktisch nichts; andere Medien berichteten, s. Guardian, Newsweek, the Hill u.v.a.

Aber das ist vielleicht auch kein Wunder: ein geborgenes Ufo wäre der ‚heilige Gral‘ der Ufo-Forschung, ein praktischer Beweis dafür, dass der Mensch nicht die einzige technische Intelligenz im Universum ist, und vielleicht nicht die am weitesten entwickelte – mit allen Konsequenzen. Die einzige Wissenschaft, die sich mit höherer Intelligenz als der des Menschen beschäftigt, ist schliesslich die Theologie.

In Frankreich etwa wird das Thema diskutiert, dort gibt es auch die Forschungsstelle Geipan. Die Berichterstattung in den deutschen Redaktionen war allgemein eher dünn, immerhin z.B. im Spiegel oder im Münchner Merkur. Wer will, erfährt auf deutsch näheres auf der Seite über Grenzwissenschaften und auch im Blog von Harald Havas beim Wiener Standard.

Die Volksvertreter in Amerika wirken mittlerweile sehr verärgert. Es ist vom „stonewalling“ des Pentagons die Rede, aber „we’re done with the the cover-up“ (Wir haben die Schnauze voll von der Geheimhaltung), so der Republikaner Tim Burchett. Also wurde nach umfangreichen Verhandlungen unter der ‚Gang of Eight‘ dieses Hearing angesetzt (Die ‚Bande der Acht‘ sind jeweils Vertreter beider Parteien aus Senat und Repräsentantenhaus, und dann jeweils von der Fraktionsführung und dem Geheimdienstausschuss, also acht Abgeordnete).

Die ‚Schweigemauer‘ der Regierung zeigt kleinere Risse: Dr. Sean Kirkpatrick von der NASA-Gruppe sprach von nun 800 Meldungen und von einer bedrohten „technological supremacy“ (technischen Überlegenheit). Admiral John Kirby erwähnte Piloten, die von UAPs bei ihren Flugübungen gestört würden.

Da die beteiligten Kampfpiloten von der Marine stammen, kann man den Eindruck gewinnen, daß sich hier das Parlament (mit Unterstützung der US Navy) mit dem Pentagon (und dem militärisch-industriellen Komplex) anlegt, gewissermaßen die Legislative mit der Exekutive. Entschieden wird der Streit u.U. von der Judikative, also den Gerichten.

Die ‚vierte Gewalt‘ – die Medien – halten sich anscheinend in großen Teilen vornehm zurück.

Die letzten beiden Hearings in diesem und im letzten Jahr waren erstaunlich ergebnislos. Selbst die Frage eines Senators zu weiteren Untersuchungen im Anschluss an (das dritte! UFO-Forschungsunternehmen der Luftwaffe) ‚Projekt Bluebook‘ wurde verneint. Angesichts der dokumentierten UFO-Sichtungen über Minutemen-Raketenbasen – mit zeitgleichem Totalausfall von mehreren Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen – eigentlich eine Frechheit.

Ein bisschen was zur Vorgeschichte dieser Angelegenheit steht im letzten Artikel, der an dieser Stelle erschien.

Noch etwas vergessen? Achja, im Oktober startet der letzte Test des EM-Quantenraumantriebs im Weltraum, von dem nicht raus ist, ob er prinzipiell funktioniert. Aber das macht nichts, vom Raketen-Rückstoßantrieb wußte man auch nicht sicher, ob er im Vakuum funktioniert, und er funktioniert.

Wir werden sehen … ‚do or die‘ 😉

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