Selig sind die Verladenen

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LKWs warten auf ihre Ausreise bei Dover. Screenshot Tagesschau

Von Lutz Herden in „der Freitag

Handelsvertrag Mit der Übereinkunft zum künftigen Warenverkehr bleibt Großbritannien stärker an die EU gebunden, als das dem Aussteiger lieb sein dürfte

Niemand weiß es. Nur Vermutungen lassen sich anstellen, ob und wie der tagelange, monströse LKW-Stau im Südosten Englands Einfluss auf das ultimative Finale bei den Verhandlungen über einen Brexit mit statt ohne Handelsvertrag hatte.

Zwischen Großbritannien und Frankreich war zum Stehen gebracht, was in Bewegung sein sollte. Eigentlich musste. Das Ganze erinnerte an eine symbolträchtige Heimsuchung. Nahm sie vorweg, was Zollerhebung, Einfuhrbeschränkungen und mehr heraufbeschwören, sollte man sich in Brüssel nicht einigen. Was bleibt, ist eine Erfahrung, die vorzüglich in das sich neigende Jahr passt.

Hochgradig verwundbar

Nicht nur nationale Gesundheitssysteme sind hochgradig und mitunter – von den Folgen her – irreversibel verwundbar. Ähnliches gilt für einen Warenaustausch, der nicht allein wegen seines Umfangs, sondern auch wegen des Gebots, innerhalb bestimmter Zeitmargen abgewickelt zu werden, eine ebenfalls verwundbare Arbeitsteilung erhält oder schädigt – oder im Extremfall zerstört.

Aus Studien, die sich auf den Güterverkehr zwischen Großbritannien und Deutschland im Jahr 2019 beziehen, geht hervor, dass im No-Deal-Fall – hätte es den Ende letzten Jahres gegeben – die Einkommens- bzw. Einnahmeverluste für die britische Ökonomie bei 57 Milliarden Euro und für deutsche Exporteure wie Importeure bei fast zehn Milliarden gelegen hätten. Weiter

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