„Christen, hört die Signale!“

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Papst Franziscus spricht den Weihnachtssegen 2020. Screenshot von der Übertragung aus dem Vatikan am 23.12.2020.

Dieses Jahr kommt Marx unter den Baum und obendrauf der rote Weihnachts-Engels

Nichts an Weihnachten ist so heilig wie das Weihnachtsgeschäft. Die Geschäftswelt warnt, die umsatzstärkste Zeit des Jahres dürfe nicht dem Gesundheitsschutz geopfert werden. Dass aber längst eine Gefahr im Verzug ist, gegen die weder Onlinehandel noch Impfungen helfen, haben die Wirtschaftswissenschaften dagegen noch gar nicht bemerkt. Den Apologeten des Kaufrauschs stellt sich ein viel mächtigerer Gegner als das Corona-Virus entgegen: Das Oberhaupt der weltgrößten Institution erhebt seine Stimme.

In seiner Enzyklika (päpstliches Lehrschreiben) „Fratelli Tutti“ geht es um das weltweite Verlangen nach Geschwisterlichkeit, um die Förderung der sozialen Freundschaft und auch um die Ächtung des Krieges. Im Hintergrund steht die Corona-Pandemie, die, wie Franziskus formuliert, „unerwartet ausbrach, als ich dieses Schreiben verfasste“. Der globale Gesundheitsnotstand habe einmal mehr gezeigt, dass niemand sich allein rette und dass jetzt wirklich die Stunde gekommen sei, um „von einer einzigen Menschheit zu träumen“, in der wir „alle Geschwister“ sind. In der Enzyklika wünscht Papst Franziskus tatsächlich den Kapitalismus zur Hölle, wie Sebastian Blottner in den „Blättern“ schreibt. Lesen sie hier seinen Essay.

Nein, das ist nicht die tradierte christliche Weihnachtslegende, die da aus dem Vatikan über den Erdenkreis schallt. Der Papst ruft zur Revolution auf. Na ja, das ist doch schon mal was zu Weihnachten 2020.

Schöne, besinnliche Weihnachten vom Braunschweig-Spiegel

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