Pressequalität in Braunschweig – Daumen runter

0

Glücklich ist der fröhliche Idiot.
(Mark Twain)

Die repräsentative Studie „Lebensqualität aus Bürgersicht – deutsche Städte im Vergleich“ beweist: Braunschweiger Bürger sind zufrieden mit ihrer Stadt. Dieses Thema wird nun in der Braunschweiger Zeitung und auf der Homepage der Stadt Braunschweig ausgeschlachtet: Beide versuchen sich zu übertrumpfen, wie toll unsere Stadt doch angeblich sei. Es lohnt sich jedoch, etwas genauer hinzuschauen.

Die Studie hat ein einfache Untersuchungsdesign: 800 repräsentativ Befragte Bürger wurden telefonisch befragt, ob sie zufrieden sind mit Grünanlagen, Sportanlagen, Sicherheit, Integration, Stadtverwaltung und Familienfreundlichkeit. Sprich: Es geht bei der Untersuchung ausschließlich um das subjektive Zufriedenheitsgefühl und nicht um Objektivität. Das Ergebnis der Untersuchung: Braunschweiger sind insgesamt zufrieden mit ihren Stadt.

Den Link zur vollständigen Studie findet man übrigens weder auf der Homepage der Stadt Braunschweig, noch in der Braunschweiger Zeitung. Dafür findet man ihn hier:
Download „Lebensqualität aus Bürgersicht“ // Stadt Bremen, PDF, 6 MB

In der Braunschweiger Zeitung findet man einen erschreckenden Zirkelschluss. Henning Noske schreibt in einem Kommentar:

Nahezu zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) attestierten der Stadt einen verantwortungsvollen Umgang mit Finanzmitteln.

Diese falsche Wahrnehmung der Bürger entsteht jedoch erst dadurch, dass die Braunschweiger Zeitung nicht kritisch berichtet. In überregionalen Medien sieht das schon wieder ganz anders aus. Braunschweig wird europaweit als Beispiel für misslungene Privatisierungen und den Ausverkauf städtischen Eigentums präsentiert.

Zum Beispiel in der TAZ:

Blaues Wunder in Braunschweig

Das Haushaltwunder- Wie die Beratungsgesellschaft KPMG den Verkauf der Stadtwerke Braunschweig von einem Verlustgeschäft zu einem guten Deal schönrechnete

Oder auch im Dokumentarfilm „Water makes Money – wie private Konzerne aus Wasser Geld machen„, der europaweit in Kinos lief und auch schon zwei Mal auf ARTE gezeigt wurde:

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.