Die Regierungskoalition will eine Einbürgerungskampagne in Niedersachsen: „Jede Stadt, jede Gemeinde und das ganze Land Niedersachsen profitiert davon, wenn Zuwanderer, die teilweise seit Jahrzehnten bei uns und mit uns leben, integrierter Teil unserer Bürgergesellschaft werden“, erklärt dazu Dr. Christos Pantazis, migrationspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Mit dem Entschließungsantrag „Ja zur Einbürgerung – Einbürgerungskampagne starten“ fordern die Landtagsfraktionen von SPD und Bündnisgrünen die Landesregierung auf, eine landesweite öffentlichkeitswirksame Einbürgerungskampagne in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden zu starten. „Wir wollen so gezielt für mehr Einbürgerungen werben, um die Quote auch in Niedersachsen zu erhöhen“, sagt Dr. Christos Pantazis, der die Einbürgerung als eine große Chance für alle Beteiligten begreift.
Im Jahr 2012 sind laut dem Landesamt für Statistik 8500 Personen mit Migrationshintergrund in Niedersachsen eingebürgert worden; deutlich weniger als noch im Jahr 2002, wo circa 13000 Personen eingebürgert worden sind. „Diese aktuellen Zahlen belegen: Wir waren in Niedersachsen schon einmal weiter. Deshalb ist eine Einbürgerungskampagne überfällig, um die Vorteile einer solchen Einbürgerung nochmals zu verdeutlichen“, sagt Pantazis.
„Ich selbst“, so Dr. Christos Pantazis, „habe meine Einbürgerung als einen wichtigen Moment meines Lebens empfunden und empfinde das bis heute so. Das Bewusstsein, dass Niedersachsen und die Bundesrepublik mein Land, meine Heimat ist, prägt vieles in meinem Denken und Handeln. Viele derer, die eingebürgert werden können, aber bis heute keinen Versuch dazu unternommen haben, sind ausländische Mitbürger, die seit Jahrzehnten hier leben. Sie sind Migranten der ersten Generation, die dieses Land maßgeblich mit aufgebaut haben, die für den Wohlstand und die Zukunft der gesamten Gesellschaft hier fleißig gearbeitet und ihren Beitrag geleistet haben.“
In diesem Zusammenhang richtet Pantazis auch einen Appell zur Einbürgerungskampagne an die Hauptverwaltungsbeamten in den Städten und Gemeinden Niedersachsens: „Einbürgerung ist für alle Kommunen ein Fortschritt. Wer sich zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt, wer Teil der Bürgergesellschaft ist, bringt sich ein, ist motiviert mitzubestimmen und kann die Geschicke auf kommunaler, auf Landes- und Bundesebene mitentscheiden“, betont der migrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Während der Kampagne sollen den Einbürgerungskandidatinnen und -kandidaten die Möglichkeiten, die mit einer Einbürgerung verbunden sind, erklärt werden. „Wir wollen diesen Menschen auch konkrete Hilfestellung auf dem Weg zur Einbürgerung geben. In Hamburg hat man vorbildlich dafür ehrenamtliche Einbürgerungslotsen eingesetzt. Das können wir uns für Niedersachsen auch vorstellen“, erklärt Pantazis das mögliche Verfahren.
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