Polizei verfolgt Gegner der Massentierhaltung

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Hühnertod

BRAUNSCHWEIG – Pressemeldung: Eine Gegnerin des Schlachthofs in Wietze muss Fingerabdrücke bei der Polizei abgeben. Die Unterstützungsgruppe lädt zur Kundgebung am Montag, 21.11.2011 in Braunschweig ein.

Um Fotos und Fingerabdrücke abzunehmen hat die Polizei Lüchow-Dannenberg die 24jährige Braunschweiger Umwelt- und Tierrechtsaktivistin Sarah Emily Laquer geladen für den

kommenden Montag, 21.11.2011, 12 Uhr ins Revier der Friedrich-Vogtländer Str., Braunschweig

Die Aktivistin hatte sich an Protesten gegen den Schlachthofbau in Wietze mit Besetzungen gegen dessen Zulieferbetriebe beteiligt.

Die Gegnerin des Megaschlachthofs in Wietze sei durch ihren Protest gegen das Bauprojekt aufgefallen und solle durch die Massnahme präventiv von weiteren Aktionen abgehalten werden, so die Polizei. Dass sie bereits wegen Aktivitäten gegen Castortransporte und Gentechnikanbau ins Visier der Polizei geraten war und überregional politisch motiviert sei, zeuge von einer erheblichen kriminellen Energie.

Im Juni und August dieses Jahres waren die teils spektakulären Besetzungen von Wietze-Mastbetrieben in Teplingen und Munzel in Nordeutschland in die Schlagzeilen geraten. Die Besetzungen in Teplingen wurde am 27.6.2011 durch die lokalen Bauern angegriffen – schockierende Bilder von mit Schlagstöcken, Reizgas und Treckern bewaffneten Mästern, die die meterhohen Dreibeintürme der friedlichen Besetzer_innen angriffen, gingen durch die Presse. Die Polizei verlautete, dass sie nun sowohl gegen die Mäster, als auch gegen die Besetzenden ermittelt.

„Wer eine Mastanlage für Wietze bauen will, muss sich auf Ärger gefasst machen“ (NDR-Sendung, Ende Juni 2011)

Der Megaschlachthof in Wietze ist mittlerweile im September teilweise in Betrieb gegangen. Geplant war dort, in 20-Stundenschichten je 7 Hähnchen pro Sekunde — etwa eine halbe Million am Tag – zu schlachten. Da sich jedoch kaum Mäster für die geplanten 420 Zuliefermastanlagen finden lassen, werden nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft etwa 40 % der Tiere aus Dänemark importiert. Die Schlachthofsgegner vermuten, dass die massiven Proteste die Landwirte von neuen Bauplänen für Wietze abschrecken. Bereits 3 der gebauten Zulieferbetriebe in Vechelde, Sprötze und zuletzt in Mehrum waren durch Unbekannte in Brand gesetzt worden, wodurch insgesammt Brandschäden in Millionenhöhe entstanden.

Die politische Verfolgung sozialer Bewegungen verurteilt die Unterstützungsgruppe dennoch scharf. „Die Machenschaften des Wietze-Geflügelkonzerns Rothkötter sind meiner Ansicht nach kriminell, nicht unser Protest. Massentierhaltung ist eine soziale, ökologische und ethische Katastrophe,“ so Laquer. Die von großen Umweltorganisationen unabhängige Aktivistin kündigt an, sich von der Polizei nicht von Aktionen gegen Umwelt- und Tierausbeutung abhalten zu lassen.

Die Unterstützungsgruppe plant an der Kundgebung mit Straßentheaterelementen, Informationsstand und Kuchenempfang auf die Repression durch die Polizei und den Schlachthofbau in Wietze aufmerksam zu machen. Sie freut sich, die Presse auf der Kundgebung willkommen zu heißen.

Für Rückfragen und Interviews steht Ihnen die Aktivistin gerne unter folgenden Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung:

Telefon: 01578 544 72 35
Email: Laquer.sarah@web.de

Auf Nachfrage senden wir Ihnen eine Pressemappe mit ausführlichen Material zu. Im Internet erhalten Sie auf folgenden Seiten weitere Informationen über den Protest gegen den Schlachthofbau in Wietze:

Webseite der unabhängigen Aktivist_innen:
www.antiindustryfarm.blogsport.de

Webseite zur Besetzung in Teplingen:
www.stopteplingen.blogsport.de

Webseite zur Besetzung in Munzel:
www.stopmunzelmast.blogsport.de

Webseite der Bürgerinitiative Wietze:
www.bi-wietze.de

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