Nun ist es klar: Die AfD will eine andere Gesellschaft

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Am Wochenende auf dem AfD-Parteitag fanden die begründeten Vermutungen ein Ende: Die AfD ist rechtsnational geprägt und will eine andere Gesellschaft. Die Höcke-Partei hat fast 50% AfD-Anhänger und will ein anders Deutschland. Dieser Mann ist klug genug nicht in den Vordergrund zu treten. Er wartet, die Zeit spielt für ihn. Als Retter wird er erscheinen, wenn sich politische Situationen zuspitzen. Im Grunde ist diese Situation ärgerlich, denn die AfD fällt als Koalitionspartner, zumindest vorerst, aus. Lesen Sie dazu in aus nachdenkseiten.de

Triumph des äußerst rechten „Flügels“
Wer wissen wollte, wie weit rechts außen die AfD wirklich steht, hat es an diesem Samstagabend in Hannover erfahren können. Die Antwort ist: sehr weit rechts, und zwar viel weiter als es die noch in der Partei verbliebenen gemäßigten rechtskonservativen Kräfte vor diesem Parteitag geglaubt hatten. Es lässt sich sogar in einer Zahl ausdrücken: 49 Prozent. So stark ist der sogenannte „Flügel“, das Bündnis der Rechtsnationalen in der AfD, das vom Thüringer Rechtsausleger Björn Höcke dominiert wird. Denn auf dieses Ergebnis, also fast die Hälfte der Stimmen, brachte es die fast unbekannte, hölzern nationalistische Kandidatin Doris von Sayn-Wittgenstein bei der Wahl zur Parteispitze.
„Ich möchte nicht, dass wir in dieser sogenannten Gesellschaft ankommen“, sagte sie wörtlich. „Das ist nicht unsere Gesellschaft.“ Das also kommt an in dieser Partei. Nur wenige Stimmen fehlten der rechten Nationalistin, und sie wäre tatsächlich zweite Parteichefin geworden, hätte die Partei führend nach außen vertreten. Es wäre ein Desaster für die AfD geworden. Das wussten auch die Parteistrategen rund um Alexander Gauland, dem mächtigsten Mann der AfD. So trat er also doch an, um den Schaden noch ein wenig zu begrenzen, und er wurde mit einem mäßigen Ergebnis gewählt. (…)
Tatsächlich kaschieren lässt sich damit aber nicht, dass dieser Parteitag die Kräfteverhältnisse in der AfD in einer Form offen gelegt hat, wie es zuletzt selbst zu Zeiten Frauke Petrys nicht passierte. Da verhinderten die Parteigranden durch eine gewiefte Strategie und Absprachen im Hintergrund eine offene Konfrontation. Petrys Vorstöße ließ man einfach ins Leere laufen. Auch in Hannover gab es eine solche Regie, einen mühsam gezimmerten Kompromiss, der ermöglichen sollte, dass der amtierende Vorsitzende Jörg Meuthen und auch der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski gewählt würde. Nur ging das Kalkül nicht auf; Gauland gelang es nicht, den rechten „Flügel“ mitzunehmen, der seine Muskeln spielen ließ. Der nahm ihn dann in die Pflicht und zwang ihn, die Partei vor der Spaltung zu bewahren – und vor einer totalen Blamage. (aus nachdenkseiten.de)
Quelle: Süddeutsche Zeitung

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