nicht veröffentlichter Leserbrief – zu „Gute Schüler würden sich langweilen“

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von Frieder Schöbel

in der Leserzuschrift von Frau Kirsche (Salzgitter) werden, wie leider sehr oft, einige Fakten der Pädagogik vergessen.

In den drei getrennten Schulformen gibt es zwar zu Beginn eines Jahres eine ziemlich starke Schülerschaft mit etwa gleichen Leistungen. Aber kaum ist das Ende des ersten Jahres erreicht, hat sich in jeder Klasse jeder Schulform eine sehr dynamische Entwicklung ergeben. Wir finden neue Gruppen: starke SchülerInnen, eine Mittelgruppe,aber auch leistungsschwächere. Diese Entwicklung zu einer ziemlich bunten Klasse kann man sogar im Gymnasium beobachten, wo doch zum Beginn fast alle etwa gleich stark waren. Also beginnt für einige der Abstieg, die ans Ende der Leistungsspirale geraten sind. Und diese Enttäuschten kann sich unser Land nicht mehr leisten, weder motivationsbezogen noch finanziell (Sitzenbleiber kosten ein oder sogar zwei Jahre mehr.

Dass sich „gute Schüler langweilen“, wie Frau Kirsche von einer integrierten Schule mutmaßt, sollte bei modernem Unterricht ausgeschlossen sein. Für die starken Schüler gibt es zusätzliche Aufgaben fachlicher und sozialer Art; sie sind auch in der Lage sich selbst Futter zu suchen, wenn es mal gar nicht anders geht!

Wenn aber in einer Klasse – gleich welcher Schulart – die Zugpferde fehlen, fehlen die Anregungenfür die Schwächeren. Das fängt schon beim Lernen der Sprache an, setzt sich in der Hauptschule fort und hört bei den nicht geschafften Abschlüssen noch längst nicht auf!

Warum lernen wir nicht von unseren europäischen Nachbarn?

Frieder Schöbel,
Tel.: (0531) 351147
Wichernstr. 45
38104 Braunschweig

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