LEB: Klassenziel nicht erreicht – Erneute Prüfung in der NO

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Kurz vor der Abstimmung im Niedersächsischen Landtag über das „neue“ CDU/FDP-Schulgesetz (u.a. mit G 8 an Gesamtschulen) am kommenden Dienstag, den 16. Juni 2009 gegen 16.00 Uhr, sind die Lernentwicklungsberichte (LEB) für die Koalitionsfraktionen der CDU und der FDP fertig geworden.

Eine weitere Überprüfung der Lernentwicklungsberichte im Rahmen einer Einzelfallanalyse auf einer Podiumsdiskussion der Stadt- und Kreiselternräte zu aktuellen schulpolitischen Themen am 10. Juni um 19:00 Uhr im Gymnasium Neue Oberschule in Braunschweig, hat leider nicht den zusätzlichen und erhofften Erkenntnisgewinn gebracht.

Der Landtagsabgeordnete Försterling (FDP) hinterliess einen erstaunlich inkompetenten Eindruck und konnte alle Fragen der sachkundigen Eltern entweder nicht beantworten oder nur mit peinlichen Ausflüchten reagieren. Es stellte sich die Frage, ob das Volk wirklich so ist wie er sich als Volksvertreter darstellte. Herr Dr. von Danwitz (CDU) war zwar deutlich eloquenter und sachkundiger, zog aus seiner Sachkunde jedoch stets die falschen Schlüsse, die einer inneren Folgerichtigkeit entbehrten. Er schien dieses intellektuelle Umsetzungsproblem auch zu erkennen, sieht sich jedoch nicht in der Lage sein Verhalten entsprechend in Politik umzusetzen. Auch der hervorragende und geduldige Moderator Dr. Ahlers (Braunschweiger Zeitung, Büro Hannover) begleitete kopfschüttelnd die Ignoranz dieser beiden Herren.

Die hoch sachkompetente MDL Frau Gabriele Heinen-Kljajic (Bündnis 90/Die Grünen) brachte es auf den Punkt: Die CDU/FDP wollen die Gesamtschulen zerstören, weil die so erfolgreich sind und große Anerkennung in der Bevölkerung genießen. Das bringt das leistungsschwache CDU/FDP-gestützte dreigliedrige Schulsystem in Schwierigkeiten. MDL Frau Reichwaldt (Die Linke) wies darauf hin, dass mit dem G8 der Kern der IGSen bewusst zerstört wird und die von CDU/FDP propagierte „Vielfalt der Schulsysteme“ eine gezielte Falschinformation der Landesregierung ist.

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Lernentwicklungsberichte (LEBs) haben folgende „Allgemeine Zielsetzungen“.

Die Lernentwicklungsberichte für komplexe politische Entscheidungsfindungen informieren die Bürger über den fachspezifischen Lernentwicklungsprozess und das individuelle Lernprofil der Parlamentarier, Ministerpräsidenten, Minister und Staatssekretäre im Beobachtungszeitraum einer Legislaturperiode.

Nach einem gewissen Zeitraum zu Beginn einer Legislaturperiode sind auf der Basis unseres Demokratieverständnisses fachbezogene Berichte zu erstellen, die sog. Lernentwicklungsberichte. Lernentwicklungsberichte enthalten in der Regel Ergebnisse fachlichen Lernens gleichermaßen wie freie Beschreibungen von Lernverhalten, orientiert an individuellen Lernfortschritten. Sie bilden somit einen wesentlichen Beitrag zur Lerndiagnostik. Die freien Beschreibungen berücksichtigen auch Aussagen zu überfachlichen Kompetenzen, wie z. B. Kooperations-, Konflikt- und Teamfähigkeit sowie Toleranz und Kompromissbereitschaft im Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern. Diese Formulierungen dürfen jedoch keine Versuche von Charakterdeutungen zulassen (leider!), da derartige Interpretationen nicht den Zielsetzungen der Lerndiagnostik entsprechen.

Lernentwicklungsberichte informieren im wesentlichen rückblickend über fachliche Qualifikationen der Parlametarier, Ministerpräsidenten, Minister und Staatssekretäre. Darüber hinaus beschreiben sie auch individuelle Lernentwicklungen und lernprozessbezogene Anforderungen, jedoch stärker unter Einbeziehung des persönlichen Leistungsvermögens.

Die unten angefügten Lernentwicklungsberichte wurden von hoch qualifizierten Lehrkräften erstellt, auf der Demonstration am 6. Mai in Hannover kundgetan und mir vom MDL Herrn Bachmann (SPD) zugesandt.

(Siehe auch: Bericht der Braunschweiger Zeitung)

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