Stimmen – Klänge – Bilder
Was können wir im Umgang mit der Natur von den Jahrtausend alten Kulturen der indigenen Völker lernen? Angesichts der systematischen Übernutzung der endlichen Ressourcen muss ein Umdenken stattfinden: Klimagerechtigkeit darf nicht länger ein
utopischer Begriff bleiben.
Die Jugendkirche Braunschweig hat mit dem Programm „Konzert für Amazonien“ einen informativen, aber auch künstlerisch-sinnlichen Zugang zu dieser überlebenswichtigen Frage ermöglicht. Im Mittelpunkt stand dabei die Begegnung mit Abadio Green, einem führenden Vertreter des indigenen Volkes der Tule. Er berichtete auf sehr persönliche Art über die Lebensweise seines Volkes, vermittelte die Magie des Regenwaldes und schilderte den Widerstand gegen die rücksichtslose wirtschaftliche Ausbeutung dieses Lebensraums. Dabei trat er in einen Dialog mit Thomas Brose vom Klima-Bündnis, um gemeinsam Visionen und Lösungsansätze zu entwerfen. Mit Bildern, Zeichnungen und Formenspielen, die vor den Augen des Publikums auf dem Lichtprojektor entstehen und gleichzeitig projiziert wurden, erschuf der iranische Zeichner Mehrdad Zaeri seine ganz eigene Interpretation der Thematik. Die Leichtigkeit und die Vielfalt der von Grupo Sal präsentierten, lateinamerikanischen Musik verwob die einzelnen Elemente des Abends und versetzte das Publikum in andere Welten.
Mit leidenschaftlicher Musik, visionärer Kühnheit und pointierten Analysen bot das „Konzert für Amazonien“ eine erkenntnisreiche und lustvolle Begegnung mit dem Thema Regenwald. Ein Abend der den begeisterten Gästen lange in Erinnerung bleiben wird.