Forstwirtschaft im Elm

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Altbuchen bei Groß Rode im Elm. Foto: Karl-Friedrich Weber

„Die Natur ist älter als der Mensch – aber der Mensch ist älter als die Naturwissenschaft.“
(Carl-Friedrich von Weizsäcker, Physiker und Philosoph)

Wälder sind lebendige Systeme. Sie waren da, bevor es uns Menschen gab. Wir haben an ihrer Entstehung keinen Anteil. Am Anfang stand der Stoffwechsel, durch den Energie gebunden und freigesetzt werden konnte. Er muss die Voraussetzung für die erste lebendige Zelle gewesen sein. Über die Erfindung der Photosynthese durch Cyanobakterien vor über zwei Milliarden Jahren und als deren Folgewirkung die Bildung der Sauerstoffatmosphäre, bis zur Eroberung der Landkruste durch die ersten Landpflanzen vor 340 Millionen Jahren war es ein weiter Weg.

Dann ging alles recht schnell. Den farnähnlichen Pflanzen gelang es, Baustoffe zu erfinden, die es möglich machten, der Erdanziehung zu trotzen und stützende Stoffgewebe zu entwickeln. Sie wurden zu ersten Baumwäldern. Die unfassbare Komplexität lebendiger Systeme, die sich selbst regulieren, reproduzieren und in stetiger Entwicklung befinden, erahnen wir als heutige Beobachter in den Wäldern der Erde. Und das alles geschieht fast ohne Stoff- und Wärmeabfall. Welche Rolle spielen wir Menschen in diesem Geschehen?

An der Perfektion, wie natürliche Wälder mit der Energie der Sonne und einigen Baustoffen in ihren Kreisprozessen die astronomische Vielfalt des Lebens selbst in jeder einzelnen ihrer organischen Zellen erzeugen, sind wir nicht beteiligt. Auch heute können wir mit unserem Wissen nur eine Ahnung von dieser Wirklichkeit entwickeln.

Daher ist es richtig, die zutreffende Aussage von Weizsäckers auch auf die Wälder zu beziehen: Die Wälder sind älter als wir Menschen. Wir Menschen sind älter als die (Forst)wissenschaft. Nähern wir uns den Wäldern unseres Harzvorlandes deshalb ohne Scheu vor vermeintlicher Unwissenheit und fehlenden Expertentums. Werden wir uns bewusst, dass die Intuition des Nichtexperten keine Bauchentscheidung bedeuten muss. Im intuitiven Gedächtnis liegt unsere gesamte uralte menschliche Erfahrung, auch wenn sie uns nicht jederzeit unmittelbar und auf Abruf zur Verfügung steht. Deshalb wollen wir uns der Nutzungsgeschichte unserer Wälder selbstbewusst und möglichst ohne Fachbegriffe nähern. Weiter:

1 Kommentar

  1. Der Waldbestand im Elm sieht wie natürlich gewachsen aus und die Bäume wirken gesund. Das allein ist ein Zeichen dafür, dass die Forstwirtschaft im Elm gute Arbeit leistet. Einen so schönen, wirtschaftlich genutzten Wald zu sehen, ist zu in diesen Jahren etwas besonderes.

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