Florian Illies´ Buch „1913“ ist erschienen

0

 Das Buch „1913“ des ehemaligen Chefs der Berlin-Seite des FAZ-Feuilletons und ehemaligen Feuilleton-Redakteurs des ZEIT, Florian Illies (der heute Geschäftsführer eines Auktionshauses ist), dient dem Kulturinstitut als „Zeugnis“ für die Bedeutsamkeit des Jahres 1913. Über eine Lesung aus diesem Buch in Frankfurt schreibt die Frankfurter Rundschau (2.11. 12) nicht ohne Ironie:

„Es ist eine nicht allzu gewagte Feststellung, dass die bewusst gewählte Struktur, in der Ereignisse präsentiert werden, diesen Ereignissen eine Bedeutung zu verleihen vermag, die sie aus einem anderen, vermeintlich objektiven Blickwinkel gar nicht gehabt hätten. Anders ausgedrückt: Wenn man eine Arbeitshypothese unbedingt wahrmachen möchte, wird man mit technischem Geschick auch die nötigen Belege dafür finden.“

Illies` Hypothese ist die, das „lange“ 19. Jahrhundert sei 1913 zu Ende gegangen; in diesem Jahr sei die Moderne ausgebrochen. Als Beleg bringt Illies eine Fülle von Fakten aus allen Lebensbereichen. „ ´1913´ folgt dem aparten Gedanken der Gleichzeitigkeit“, schreibt der FR-Journalist Christoph Schröder, „alles wird geordnet, nach Monaten, in Collageschnipseln zusammengestellt, gleichberechtigt nebeneinander gestellt, und somit auch in seiner Bedeutsamkeit egalisiert. Das Buch ist suggestiv und im typischen Illies´schen Stilmix aus Emotionalität und Superlativismus erzählt.“

„Sein Buch, so Illies“, schreibt Schröder abschließend, sei der Versuch, von der Vergangenheit zu erzählen, als sei sie Gegenwart“. Es sei die „Rehabilitierung der Anekdote als Mittel des Erkenntnisgewinns“.

Der FR-Bericht bestätigt unsere Befürchtungen: Das Kulturinstitut (oder der Herr Professor Stölzl) sind dieser auf Beliebigkeit beruhenden Effekthascherei eines trendigen Vielschreibers aufgesessen. Sie wollten partout eine Legitimation´ für ihre Zahlenspielerei. haben, und sei sie noch so anekdotisch. Ernsthafte Analyse sieht anders aus.

Die Autorin dieses Beitrags ist Mitglied des Arbeitskreises „Jetzt schlägt´s 13″ (Kulturprojekt Victoria Luise“ )

 


Kommentare

0 #1 Peter Zauder 2012-11-04 10:33
Liebe Redaktion,
mit wenig Recherche wäre Ihnen aufgefallen, das ihr Braunschweiger Autor Alexander Wallasch ebenfalls Rezensent von Illies Buch ist und – ebenso wie SPIEGEL, FAZ, FAS und andere renommierte Blätter – zu einem überaus positiven Ergebnis kommt und das Buch wärmstens empfiehlt.
Links dazu:
http://www.taz.de/Neues-Buch-von-Florian-Illies/!104253/
http://www.theeuropean.de/alexander-wallasch/5392-neuer-illies-roman-1913

 
 

 

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.