Patenschaften für „sozialferne“ Abgeordnete
So wie es „bildungsferne“ Schichten gibt, lässt die Debatte im Bundestag und der Arbeitsentwurf des Bundesfamilienministeriums zum Thema „Elterngeld“ erkennen, dass es auch „sozialferne“ Schichten in unserer Gesellschaft bzw. in der Regierung gibt. Diese können es sich kaum vorstellen, was es für eine sozialschwache Familie bedeutet, auch nur 20€ oder 50€ weniger im Monat zu haben.
Ein Vorschlag wäre nun, dass es für „sozialferne“ Abgeordnete des Bundestages (d.h. für Abgeordnete, die weder irgendwie Kontakte zu sozialschwachen Familien haben oder sich in diese nicht hinein versetzen können) „Sozial-Patenschaften“ geben sollte. Das heißt, dass Bundestagsabgeordnete Patenschaften für sozialschwache Familien übernehmen, um durch solche Kontakte eine Vorstellung von den Auswirkungen ihrer eigenen Entscheidungen und Taten zu bekommen, indem sie solche Familien (und die Kinder) kennen lernen.
Wegen der besonderen „Sozialferne“ der FDP wäre es auch zu überlegen, ob ihre Abgeordneten nicht jeweils drei solcher Patenschaften übernehmen sollten. Vielleicht würden sie dann manche ihrer eigenen Entscheidungen überdenken.
(Dieser Leserbrief wurde (verkürzt) in der Braunschweiger Zeitung abgedruckt.)