Mit Applaus wurden sie empfangen, die Radfahrer für den Frieden, vor dem Werkstor des vorgesehenen Atomendlagers Schacht Konrad. Die 5. Friedensfahrt (bike for peace) startete am 4 Juli in Paris und endet voraussichtlich am 29. August in Moskau. Die Friedensfahrer ließen es sich, wie von der AG Schacht Konrad angekündigt, nicht nehmen, dem vorgesehenen Endlager einen Besuch abzustatten. Denn Atompolitik läß sich nun mal nicht von Friedenspolitik trennen, wie auf der oben genannten Internetseite der Friedensfahrer deutlich wird.
Nur 30 Minuten Pause gönnten sich die Fahrer bei Wassermelonen und Getränken, denn die zu bewältigende Etappe von Hildesheim nach Magdeburg ist die längste Etappe auf ihrer endlos erscheinenden Reise.
Nicht nur wegen des vorgesehenen Atomlagers war die Etappenpause vor den Toren Braunschweigs gut gewählt. Gehört doch Braunschweig mit zu den Städten, deren Oberbürgermeister zu den „Bürgermeistern für den Frieden“ (Mayors for Peace) gehören. OB Dr. Hoffmann weigert sich jedoch mit peinlichen Ausreden, an deren Treffen teilzunehmen (Hintergrund: „Die Entdemokratisierung Braunschweigs“ in der aktuellen Druckausgabe der Umweltzeitung).
Natürlich waren auch Medien vertreten. Radio Okerwelle (104.6) berichtet morgen am 22.07. zwischen 07:00 und 09:00 Uhr (Region Aktuell, „Das Morgenmagazin“) sowie zwischen 17:00 und 19:00 Uhr („Der Abend“). SAT 1 sendet heute Abend einen Beitrag um 19:00 Uhr im Info-Magazin. Und wenn Sie einen Kabelanschluss haben, können Sie den lokalen Fernsehsender TV 38 anschalten, denn der berichtet am 30.07.2010.
Selbstverständlich wurden die Friedensradler aus fünf Nationen auch offiziell begrüßt. Der Ortsbürgermeister von SZ-Watenstedt und Stadtratsmitglied Karl-Heinz Schünemann (SPD) wies deutlich auf den Widerstand der Stadt Salzgitter gegen das Atomendlager hin.
Horst Keller (SZ-Flachstahl) sprach über die schon Jahre währende Gegnerschaft zur Einlagerung von Atommüll in Schacht Konrad (Bild).
Die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. wurde von mir vertreten. Ich machte deutlich, dass gerade jetzt in der entscheidenden atompolitischen Phase, die Schrott-Atomkraftwerke Biblis, Brunsbüttel und Krümmel vor Augen, der Widerstand gegen die Atompolitik ausgeweitet werden müsse. „Wir kämpfen nicht gegen Laufzeitverlängerungen, sondern gegen Atomenergie“.
Konni Schmidt, der Mitorganisator der 5. Friedensradfahrt Paris-Moskau, dankte für den freundlichen Empfang, wobei er die enge Verzahnung zwischen Frieden und erneuerbaren Energien besonders hervorhob: „Erneuerbare Energien statt Kriege um Öl“.
Das gilt besonders auch für die Atommüllregion Braunschweig.