1. Zeitpunkt der „Inaugenscheinnahme“:
Warum wurde das Bad erst jetzt – am 9.9.2024 und in der Woche davor von Fachleuten und Dezernenten der Stadt „in Augenschein genommen“, obwohl doch bereits im Februar 2024 zwischen Friedrich Knapp und OB Kornblum Folgendes vereinbart worden ist:
Das Bad könnte aber in die neu zu gründende Stiftung „Haus der Musik“ integriert werden. In der „Grundsatzvereinbarung und Absichtserklärung“ zum geplanten Haus der Musik, die im Februar zwischen Friedrich Knapp und der Stadt Braunschweig geschlossen wurde, ist bereits vorgesehen, dass auch das Bad Gliesmarode und dessen Betrieb in die geplante Stiftung aufgenommen werden können. (Pressemitteilung der Stadt vom 8. Juli 2024)
Eine frühzeitige „Inaugenscheinnahme“ hätte eine frühe Beauftragung von Gutachtern ermöglicht und damit einen früheren Beginn von Sanierungsmaßnahmen.
Zu kritisieren ist daher besonders die folgende Formulierung von Herlitschke im Rat:„ Wir haben als Verwaltung jetzt erst sehr kurzfristig, also innerhalb der letzten 2 Wochen Zutritt gehabt zu dem Bad.“ – Das hört sich so an, als habe Knapp einen früheren Zutritt verweigert, was aber – laut Peter Knapp – nicht stimmt, es wurde seitens der Stadt einfach nicht vorher gefragt.
2. Skepsis wegen der „wirklich sehr groben Kostenschätzung“ der Sanierungs- und der Betriebskosten. Denn damit wurde in Braunschweig schon mehrfach Bäder-Politik gemacht – siehe die überhöhten Kostenschätzungen für die Sanierung der Stadtteilbäder und die geschönten Bau- und Betriebskostenberechnungen für das neue „Erlebnisbad“ beim 3-Bäderbeschluss.
Immerhin sollen ja noch Gutachten beauftragt werden. – Wobei auch dabei bekanntlich oft die gewünschten Zahlen des Auftraggebers ermittelt werden. – Und sind das wirklich unabhängige Gutachten oder werden die Zahlen – wie damals beim 3-Bäderbeschluss – von der Stadtbad GmbH selber ermittelt.
3. An der Fragestellung der Grünen wäre schon zu kritisieren, dass der Charakter des Gliesmaroder Bades als Familienbad für die breite Bevölkerung nicht thematisiert (junge Familien, Kinder und Jugendliche in der Freizeit, ältere Menschen) wird, denn es wird nur nach den Auswirkungen „auf das Schulschwimmen, das Vereinsschwimmen sowie das allgemeine Wasserkursangebot“ gefragt, Herlitschke musste deshalb auch nicht darauf eingehen.
Dann sollte man „übergangsweise“ mit kleinen Gruppen den mobilen Pool vom Land Niedersachsen nutzen.
-> Zu wenig Wasserfläche für die Schwimmausbildung von Kindern?
https://lsn-info.de/service/unser-mobiler-pool/
Der Förderzeitraum ist zwar am 31.12.2024 abgelaufen, aber es gibt Lösungen, wenn der Wille da ist!
Es ist ein Unding, dass so viel Zeit für den Schwimmunterricht durch Anfahrtswege verloren geht.
Wie viel Geld ist der Stadt das Schwimmenlernen der Kinder wert?
Auch im Süd-/Westen der Stadt Braunschweig war mal ein Schwimmbad angedacht.
BZ 18.09.2024 : Warum das Aus des Gliesmaroder Bads eine Katastrophe wäre
• https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/braunschweig/article407284109/warum-das-aus-des-gliesmaroder-bads-eine-katastrophe-waere.html
BZ 19.09.2024 : Bad Gliesmarode: So sieht Notfall-Plan für Schwimmunterricht aus
• https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/braunschweig/article407281983/bad-gliesmarode-in-braunschweig-sorge-um-den-schwimmunterricht.html