Vorbereitung – Kriegsverlauf – Ressourcen – Risiken – Folgerungen
Von Wolfgang Richter, Oberst a. D., war Leitender Militärberater
Abstract
Am 24. Februar 2022 begann Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sein Ende zeichnet sich auch zwei Jahre danach noch nicht ab, während die Verluste beider Seiten Ausmaße annehmen, die Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat. Für die europäische und globale Sicherheitsordnung bedeutet der Krieg eine historische Zäsur. Die Bedingungen, unter denen der Krieg beendet wird, werden weitreichende Folgen für die künftige Sicherheit Europas haben. Auch wenn sie sich derzeit nicht eindeutig vorhersagen lassen, so müssen doch vorausschauend die grundlegenden Parameter analysiert werden, die auf den mögli- chen Kriegsausgang einwirken. Zu diesem Zweck werden die Motive und veränderlichen Kriegsziele beider Kriegsparteien und ihrer Unterstützer ebenso thematisiert wie der bisherige Kriegsverlauf, aber auch die verspielte Chance, den Krieg auf dem Verhandlungsweg schon im April 2022 zu beenden.
Die russischen Gebietsannexionen vom Septem- ber 2022 haben die Rückkehr zu Verhandlungen erheblich erschwert. Nach dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer 2023 und dem erneuten Übergang zum statischen Abnut- zungskrieg ist jedoch zweifelhaft, dass maximale Kriegsziele auf dem Schlachtfeld erreicht werden können. Im Abnutzungskrieg wird derjenige langfristig militärische Vorteile erzielen, der über die größere materielle und personelle Durchhaltefähigkeit verfügt. Während die Ukraine von westlicher materieller und finanzieller Unterstützung abhängt, hat sich die russische Rüstungsindustrie gegen- über westlichen Sanktionen als resilient erwiesen. Zugleich treten die politischen und ökonomischen Risiken für die langfristige Aufrechterhaltung der westlichen Unterstützung deutlich zutage. Selbst wenn sie bewältigt werden könnten, so kann der Westen doch nicht die hohen personellen Verluste der Ukraine ersetzen. Denn er muss eine Eskalation vermeiden.
Eine verantwortliche Politik kann daher nicht nur auf ein „weiter so“ setzen, das weder eine realisti- sche Aussicht auf einen „militärischen Sieg“ noch die Perspektive eines Verhandlungsfriedens bieten kann; denn dies geht ausschließlich zu Lasten der Ukrainer. Vielmehr muss über eine Exitstrategie nachgedacht werden, welche die unterschiedlichen Konfliktebenen innerhalb der Ukraine, zwischen der Ukraine und Russland, und zwischen Russland und den NATO-Verbündeten berücksichtigt. Dies ver- langt politisches Engagement, das über die mate- rielle Unterstützung Kiews hinausgeht. Auch wenn Verhandlungen wie im März 2022 Kompromissbereitschaft erfordern, so bedeuten sie keineswegs Kapitulation. Vielmehr geht es darum, russische Sicherheitsinteressen ebenso in den Blick zu nehmen wie das Ziel, die Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu erhalten. Weiter
Keir Starmer genehmigt StormShadow-Einsatz – natuerlich nur mit offizieller Unterstuetzung britischer Soldaten, anders ist das technisch nicht moeglich.
Ein Zeh in den Atomkriegs-Teich, um mal zu fuehlen, wie die Temperatur ist …
Starmer ist so ein treuer Verbuendeter – ein echter ‚Poodle‘?
Der blogger Roeper zitiert noch TASS und den Kommentar von Putin, der ‚Kyiw independent‘ bezieht sich auf den Guardian
https://www.theguardian.com/world/2024/sep/11/blinken-hints-us-will-lift-restrictions-on-ukraine-using-long-range-arms-in-russia
Zitat:
„it would be considered unnecessarily provocative to make a public announcement about long-range missiles in Kyiv. It is also likely there will still be restrictions around Ukraine’s use of the missiles, which have a range of at least 190 miles, to avoid reckless or unnecessary attacks.“
also: ‚unnoetige Provokationen vermeiden, deshalb keine oeffentliche Erklaerung. … Es gibt noch Beschraenkungen, um unnoetige, ruchlose (Gegen-?)Angriffe zu vermeiden.‘
Wie saehe eine Antwort aus – ein Angriff auf eine der 700, 800 auf der ganzen Welt verstreuten US/Brit-Basen, oder auf ein kleineres Kriegsschiff? Haengt natuerlich davon ab, was die ukrainisch-britische Zusammenarbeit trifft mit dem Geraet.
Es hatte grade noch Gespraeche gegeben, woraufhin die GlobalHawk-Drohnen vom schwarzen Meer zurueckgezogen worden waren…
Starmer ist nicht nur ein braver Pudel, er ist auch ein guter ‚Sozialdemokrat‘:
Die Folgen – Wahlen USA, in Deutschland … man moechte nicht
‚unnecessarily provocative‘ erscheinen, aber diesen Krieg noch gewinnen … um welchen Preis?