Heute vor dem Rathaus die Kinder mit Eltern, weil sie ihren Bolzplatz und ihre Spielwiese erhalten wollen
Und wieder gibt es einen Konflikt im Quartier Roselies. Es geht nicht mal um die elendigen Findlinge mit rassistischer Ehrenplakette im Ehrenhain unter Eichenlaub. Dieser Konflikt ist noch nicht ausgetragen und schwelt. Es geht schlicht um einen Platz, den sich die Kinder des Quartiers als Bolzplatz auserkoren haben. Na und? möchte der Unvoreingenommene denken. Leider ist es mit dem lockeren Spruch „Na und?“ nicht getan.
Das Kulturamt der Stadt braucht anscheinend wieder einmal Machtspielchen. Die kennen die Bürger der Stadt inzwischen zur Genüge. Es soll nach dem Willen des Kulturamtes auf dem Bolzplatz, oder auf einem Teil von ihm, der „Garten der Erinnerung“ (an die Massaker in Roselies) angelegt werden. Dieses Machtgehabe der Stadtverwaltung ist schlicht unwürdig und peinlich, wenn der Anlass betrachtet wird. Lasst doch einfach mal die Bürgerinnen und Bürger des Quartiers entscheiden, denn um die geht es auch. Schließlich haben auch die Bürger die Wunde von Roselies aufgedeckt, und nicht das Kulturamt. Dieses musste geradezu nach Roselies getragen werden.
Und überhaupt: Wo waren eigentlich über 100 Jahre die Historiker? Die Bürger sollten den Ort der Erinnerung bestimmen, sich mit ihm identifizieren, und soweit möglich auch pflegen – also Verantwortung übernehmen. (red)
Hier ein Brief von Till Rosenbaum, der im Roselies-Quartier wohnt.
Die Stadt sollte den Kindern Rede und Antwort stehen.
Für „Denk Deine Stadt“ hat die Stadt Braunschweig gerade noch 630.000,00 € ausgegeben. Bei der Standortbestimmung des „Gartens der Erinnerung“ war das Denken der Bürger offenbar nicht erwünscht…