Baumfällungen: Salamitaktik in Riddagshausen

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Alle Jahre wieder. So geht es nun schon seit Jahren. Was im Hau-Ruck-Verfahren nicht gelang, wird nun Stück für Stück umgesetzt. Es wäre doch gelacht, wenn die Stadt sich von einer kleinen Bürgerinitiative in die Knie zwingen ließe. Aber ist es nur die Stadt, die die Entscheidungen trifft, die Pappeln in der Friedrich-Ebert-Allee regelmäßig im Februar umzunieten?

 

Die Notwendigkeit dieser Zerstörung zwischen borekschem Vorhängefachwerk und Kreuzteich sollte die Stadt zweifelsfrei belegen

Die Bürgerschaft Riddagshausen (Henning Borek) oder gar Herr Richard Borek treten bei diesen Aktionen kaum in Erscheinung. Sie könnten doch der Stadt in den Arm fallen, denn die bestimmen doch ansonsten was in Riddagshausen (und darüber oft hinaus) im Stadtbild passiert. Nichts ist von denen zu hören. Oder sollten die Boreks vielleicht sogar mit den Baumfällungen einverstanden sein, oder, kaum vorstellbar, vielleicht sogar die Antreiber des Ganzen sein. Interessen gäbe es schon, und sei es ein verhindertes Kreuzteichcafe im Gebiet des Dreiecks. Und nun wurden vielleicht wegen des geringen Lichteinfalls vor dem neuen Mietshaus (das mit der vorgehängten Fachwerkfassade) oder wegen der reduzierten Sichtachse auf den Kreuzteich, die Pappeln gefällt?

 

Eine Allee wird zerstört

Verlassen wir die Spekulationen über die Motive, deren es ja die wahren und die edlen gibt. Die Bäume sollen krank sein. Aha, wo denn? Die Kettensäge legt es frei. Sogar das Kernholz ist gesund. Die Übergangszonen von Kernholz zur belebten Rinde sind gesund und auch die Zonen zwischen Rinde und Borke. Das ungehinderte sekundäre Dickenwachstum ist über das Kambium voll gewährleistet, und fand in den letzten Jahren auch statt, was an der Dicke der Jahresringe gut feststellbar ist. Fazit: alles gesund.

Sowohl der Stamm ist gesund,

Aber es soll ja lt. Stadt der zentrale Wurzelstock sein, der so stark zersetzt ist, dass mindesten vier Bäume, zufällig direkt vor dem borekschen Neubau, gefällt werden müssen. Die angeschnittene oberirdische Wurzelbasis (Foto) war gesund. Wie kommt die Stadt auf die zweifellos gefährliche Wurzelfäule, die verschiedenste Ursachen habe kann?

als auch die Wurzelbasis. Keine Anzeichen einer Fäule.

Oberidische Symptome waren im Laufe der Jahre nicht erkennbar. Und die wären: Einziehen der Krone, Kronenverlichtung, Kleinblättrigkeit; Risse, Exudataustritt, Rindenablösung, weiße Mycelfächer oder schwarze Mycelstränge im unteren Stammabschnitt. Nichts von alledem.

Ohne Zweifel hat sich die Stadt im Laufe der Diskussionen in den letzten Jahren bemüht. Ein Gutachten zur Bruchgefahr ließ die Stadt anfertigen. Die Kronen wurden zurückgenommen. Es wäre bürgerfreundlich, wenn die Stadt nun, da die Bäume gefällt sind, zweifelsfrei belegen würde/könnte, dass es sich tatsächlich um eine hoch problematische Wurzelfäule handelt. Das sollte die Stadt veranlassen der Erkenntnis wegen und wegen des Misstrauens vieler Bürger, und um die Ursache der Wurzelfäule zu ermitteln, falls es eine gibt.

Schon im letzten Jahr wurden vor Ort Ersatzpflanzungen vorgeschlagen. Warum sind die bisher nicht vorgenommen worden? Da könnte der Bezirksrat Wabe Schunter ja mal anfragen.

 
     

1 Kommentar

  1. Alles was stört, muss weg!
    Leider sehe ich immer häufiger in Braunschweig, dass große Bäume einfach gefällt werden! Nicht nur, dass wir mit allen Mitteln versuchen, die Natur uns anzupassen – es wird auch zunehmend den Tieren der Lebensraum genommen, und das nicht nur jetzt, sondern auch in der Brut- und Nistzeit! Ich bin sauer und traurig über diese Entscheidungen! Der Mensch lebt leider zunehmend seinen eigenen Egoismus, ohne Rücksicht auf die Lebewesen, die gemeinsam mit ihm diesen Planeten bevölkern.
    Letztlich spielen dabei auch finanzielle Interessen eine Rolle, und ich denke an die Weissagung: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

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