Ausdünnung des ÖPNV in Braunschweig?

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Leserbrief von Bernhard Schnelle, Braunschweig

Als im August 1955 die Straßenbahnlinie 4 (Madamenweg-Rathaus-Krematorium) aufgelöst wurde und stattdessen die Buslinie 18 (Madamenweg-Stadtpark-Grüner Jäger) installiert wurde, gab es in der Presse Leserbriefe aus dem Östlichen Ringgebiet, in denen sich die Schreiber über die Tatsache aufregten, dass der 18er nun durch das bürgerliche Viertel am Stadtpark fahren sollte. Es wurde ernsthaft gefordert, dass die Linie 18, wie bisher die Linie 4, zum Krematorium fahren solle!

Fast 70 Jahre später wird diese Vision nun Wirklichkeit! Die BSVG hat angekündigt, dass die Linie 418 ab März 2024 nur noch bis zur Haltestelle Rathaus fährt. Die bisher einmal die Stunde mögliche Fahrt durchs Östliche Ringgebiet nach Riddagshausen soll komplett wegfallen.

Angesichts der Tatsache, dass 2024 die Kreuzstraße und die Schüßlerstraße saniert werden und dann 25 Prozent der bisherigen PKW-Parkplätze ersatzlos wegfallen, hatten sich viele Bürgerinnen und Bürger im Westlichen Ringgebiet eine bessere Anbindung an den ÖPNV gewünscht und dies bei einer Bürgerbeteiligung am 11. September 2023 auch vehement gefordert.

Jetzt tritt das genaue Gegenteil ein: Der unsägliche 30-Minuten-Takt in Spitzenzeiten der Linie 418 bleibt bestehen und die Streckenführung wird gekürzt!

Das sind erhebliche Verschlechterungen für die Bewohner im Braunschweiger Westen. Alle Welt redet von der notwendigen Verkehrswende, doch nichts passiert, um die Menschen vom PKW in den ÖPNV zu locken. Was der Geschäftsführer der BSVG auf seiner Homepage als „Stärkung des Angebots“ ankündigt ist in Wirklichkeit eine weitere Ausdünnung des ÖPNV. Mit Herrn Reincke an der Spitze der BSVG bleibt die angedachte Verkehrswende in Brauchweig pure Illusion!

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