Zerstörung von Natur durch Gewerbegebiet „Scheppau“? Zweite Annäherung: vom „Geopunkt Jurameer Schandelah“ aus

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Der Eingang zum „Geopunkt Jurameer Schandelah“ wirkt unspektakulär. Das Gelände ist jederzeit frei zugänglich, abgesehen von den Ausgrabungsstätten. Foto: Andreas Matthies

Die Städte Braunschweig und Wolfsburg und die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt verfolgen den Plan eines riesigen Gewerbegebietes bei Scheppau. Mit dem Auftrag für eine Machbarkeitsstudie haben sie den ersten Schritt bereits getan. Vermutlich hoffen die betreffenden Politiker, dass sie bis zur Erstellung der Studie erst einmal Ruhe vor den Bürgern haben. Es wäre doch zu ärgerlich, wenn sie im Wahlkampf zu den Kommunalwahlen mit dem Thema konfrontiert würden. Den Wahlprogrammen, die hervorheben, welche Bedeutung dem Klimaschutz und der Artenvielfalt seitens der jeweiligen Partei beigemessen wird, könnte der Plan des Gewerbegebietes gegenübergestellt werden: schöne Worte, hässliche Taten.

Das große Eingangsschild gibt erste Grundsatzinformationen. Eine kleine Karte zeigt den Verlauf des Rundgangs durch das Gelände, einschließlich des Naturpfades. Weitere Informationsschilder folgen dann. Foto: Andreas Matthies

Karl-Friedrich Weber vom BUND nennt den Plan „den Anfang der schleichenden Naturzerstörung eines der letzten naturnahen Räume und einer noch bewahrten Naherholungslandschaft der Menschen“. Auch wenn das Großvorhaben für die meisten Menschen der Region „nicht vom eigenen Fenster aus zu sehen sein“ werde, betreffe es doch alle. Deshalb sei nun ein Bewusstsein von allen Bürgern der Region gefragt.

Die Hauptausgrabungsstätte. Hier wurden schon viele Fossilien gefunden, von Pflanzen, Insekten und Sauriern. Darunter das im Jahr 2016 freigelegte „Glanzstück“ eines Ichtyosaurus, das inzwischen im Braunschweiger Naturhistorischen Museum zu sehen ist. Foto: Andreas Matthies

In drei Schritten nähern wir uns dem zur Disposition gestellten Gebiet an. Nach dem Rieseberg geht es nun um den „Geopunkt Jurameer Schandelah“, der westlich der A 39 liegt. Die nachfolgenden Bilder sollen nur einen ersten Eindruck von dem Gebiet vermitteln. Vielleicht als Anreiz, es selber zu erkunden. Denn was man zu schätzen weiß, lässt man sich nicht gerne kaputt machen.

Zweite Ausgrabungsstelle. Foto: Andreas Matthies
So sieht der Poseidonschiefer aus, in dem Fossilien zu entdecken sind. Außerhalb der abgezäunten Ausgrabungsstellen finden sich viele solche Schieferstückchen frei zugänglich, so dass man selber auf die Suche nach Kleinfossilien gehen kann. Foto: Andreas Matthies
Blick aus dem kleinen Wäldchen des Geopunktes nach Osten in Richtung Scheppau. Parallel zum Wäldchen liegt die hier nicht sichtbare Autobahn A 39. Die zwei Geländer gehören zu einer Wildbrücke, die die A 39 überquert. Das Wild, das nach dem Bau des Gewerbegebietes die Brücke überqueren würde, könnte sich nur noch rechts halten: links, nicht weit entfernt von der Brücke, wäre die Natur „nicht mehr wiederzuerkennen“. Foto: Andreas Matthies

Hier finden Sie den Ersten Beitrag (Erste Annäherung)

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