Vortrag:
„Die Bewertung von Unternehmen nach ethischen Kriterien – am Beispiel der internationalen Landwirtschaft“
Am Montag, den 03.04.06, 19:30h
Ort: TU Altgebäude, Pockelsstr.4 Hörsaal PK 4.3
Referent: Dr. Uwe Meier (BBA Braunschweig).
Nach seiner Ansicht kann die Umsetzung sozialer und ökologischer Unternehmensziele durchaus zu ökonomischem Gewinn fürhren. Mit der Ausarbeitung solcher Kriterienkataloge ist er ein international gefragter Experte. Probleme und Fortschritte stellt er unter anderem an der Produktion von Schnittblumen in Lateinamerika auf spannende Weise dar.
Attac Braunschweig
Weitere Informationen ürber das Thema und den Referenten s.u..
Das Thema: Technikentwicklung, Wirtschaftssysteme, monetäre Strukturen fallen nicht vom Himmel. Sie sind Ergebnis sozialer Prozesse in der Kultur. Einerseits beeinflussen Wirtschaft und Technik die Kultur, zugleich aber besitzen diese in ihrem Ordnungswissen die Kraft, die Entwicklung von Wirtschaft und Technik zu verändern, wenn deren Zustand als zerstörerisch erfahren wird.Es gilt daher das Bewusstsein, sozial-, natur- und kulturverträgliche Innovationen zu fördern und dazu beizutragen, die zerstörerischen Potenziale unseres Wirtschaftssystems unter Kontrolle zu bringen. Die Gesamtbewertung von Unternehmen nach ökologischen, sozialen und kulturellen Werten wird langsam zur Realität, denn das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und ethischem unternehmerischen Verhalten scheint vereinbar, wenn erkannt wird, dass die ökonomische Rationalität ihre Begrenzung in moralischen Werten und Normen findet, die bei Nichtbeachtung auch auf die Ökonomie zerstörerisch wirkt. Es werden Kriterienkataloge diskutiert zur ökologischen sozialen und kulturellen Bewertung von Unternehmen und diese am Beispiel der internationalen Landwirtschaft diskutiert.
Der Referent: DR. UWE MEIER ist Agrarwissenschaftler an der Biologischen Bundesanstalt fürr Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig. Seine wissenschaftlichen Arbeiten beziehen sich im Rahmen der Zulassung auf die Bewertung von Pflanzenschutzmitteln. Die Erfahrungen im Bereich der Pflanzenschutzmittel und seine umfassenden Auslandserfahrungen im Bereich Pflanzenbau in den sog. Entwicklungsländern, veranlassten Dr. Meier vor etwa 15 Jahren Pflanzenbauunternehmen auch unter dem Gesichtspunkt ihrer umfassenden Unternehmensleistung in den Bereichen Ökologie, Soziales und Kultur zu betrachten. Diese Betrachtungsweise beruht nach MEIER auf der Erkenntnis, dass Pflanzenschutz in Verbindung mit Welternährung, als ein Teil der Technologieentwicklung in der Landwirtschaft, nur im Kontext mit sozialen und kulturellen Entwicklungen zu sehen ist. Diesen holistischen Theorieansatz versucht MEIER in die Praxis umzusetzen. So entwickelte und veröffentlichte er schon 1996 gemeinsam mit Unternehmerverbänden in Lateinamerika einen Kriterienkatalog zur Bewertung internationaler Blumenunternehmen. Heute ist MEIER ein gefragter Experte fürr die Umsetzung ökologischer und sozialer Ziele in die Unternehmenspraxis.
