„Solidarität mit Israel – Gegen Terror, Antisemitismus und Rassismus“

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Update 10.11.2023: Als Nachtrag dokumentieren wir die von Sebastian Wertmüller auf dieser Veranstaltung gehaltene Rede, sie ist hier nachzulesen: Rede Wertmüller
Ende Update

Dienstag, den 07. November 2023 – 17:30 Uhr
Platz der Deutschen Einheit, 38100 Braunschweig

Mit Lichtern für den Frieden – bringt Kerzen mit.

Wir sind angesichts der antisemitischen Terroranschläge vom 07. Oktober 2023 und der anhaltenden Gräueltaten der Hamas schockiert, fassungslos, wütend und traurig. Wir sind in Sorge um die über 200 Menschen, die nach wie vor als Geiseln gefangen gehalten und als Druckmittel benutzt werden. Die Taten der Hamas sind die folgenschwersten Angriffe auf das jüdische Leben seit der Shoah.

Unsere Solidarität gilt allen Betroffenen, ihren Angehörigen und Freund*innen, aber auch allen Jüdinnen und Juden weltweit, die durch antisemitischen Terror tagtäglich bedroht werden. Auch deshalb gilt Israel als Schutzraum für Jüdinnen und Juden unsere Solidarität. 

Wir verurteilen die menschenfeindliche Ideologie der Hamas, deren Ziele die Vernichtung jüdischen Lebens, die Errichtung eines Islamistischen Staates und die damit einhergehende Unterdrückung der Bevölkerung durch religiöse Fundamentalisten sind. Die Hamas in Gaza eskaliert den Konflikt strategisch, wobei sie die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde verwendet und Opfer billigend in Kauf nimmt. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind auch bei ihnen. Wir stellen uns allerdings klar gegen eine Täter-Opfer-Umkehr, die auf Demonstrationen in Deutschland zu hören ist und verurteilen jegliche Relativierung der Terroranschläge, da sie in letzter Konsequenz den Terror und die Ideologie der Hamas stützen und die Unterdrückung durch Terroristen rechtfertigt.

Die steigende Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland seit den Terroranschlägen verurteilen wir und solidarisieren uns mit den bedrohten Menschen. Wir verurteilen genauso jegliche rassistische Instrumentalisierung der Terroranschläge. So wurden in Deutschland Rufe nach einer pauschalen Abschiebung palästinensischer Geflüchteter laut. Antisemitismus ist und bleibt aber ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir stellen uns deshalb offen gegen jegliche antisemitischen und rassistischen Darstellungen und treten für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben ein.

Kommt am 07. November um 17:30 Uhr zur Kundgebung auf den Platz der deutschen Einheit, um – einen Monat nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel – ein Zeichen gegen antisemitische Hetze, gegen antisemitischen und frauenfeindlichen Terror und gegen eine rassistische Instrumentalisierung zu setzen. Bringt Kerzen (in Gläsern) mit. Wir werden Lichter des Friedens aufstellen. Teilt diesen Aufruf!

Unterstützer*innen:

●      Jusos Braunschweig
●      DGB Jugend SüdOstNiedersachsen
●      Ver.di Bezirk Region Süd-Ost Niedersachsen
●      Ver.di Jugendverband
●      DGB SüdOstNiedersachsen
●      Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft Braunschweig
●      Für die Ev.-luth. Propstei Braunschweig: Propst Lars Dedekind
●      Fridays For Future Braunschweig
●      Freie Ukraine e.V.
●      Jüdische Gemeinde Braunschweig
●      Youth Against Fascism
●      Evangelischer Stadtjugenddienst der Propstei Braunschweig
●      Grüne Jugend Braunschweig
●      In/Progress Braunschweig
●      Eintracht Braunschweig – Braunschweiger Turn- und Sportverein von 1895 e.V.
●      Nexus Braunschweig
●      Weitere folgen…

10 Kommentare

  1. „Laut palästinensischen Angaben, die die Vereinten Nationen übernommen haben, sind seit Beginn des Krieges mehr als 8500 Menschen getötet worden, darunter 3450 Kinder.“ (Braunschweiger Zeitung vom 2.11.23 ) Das sind doch keine Opfer der Hamas.

  2. Zur Klarstellung: Es gibt keine „palästinensischen Angaben“ über die Zahl von zivilen Opfern im Gazastreifen. Es gibt nur Zahlen der Gesundheitsbehörde der Hamas, also der Organisation, die das Gemetzel vom 07.10. in Israel verantwortet. Wenn die UN diese Angaben zitieren, sagt das mehr über die UN als über die Zahl der Opfer aus.
    Und: Wieso ist die Hamas für die Opfer im Gazastreifen nicht verantwortlich? Sie hat das größte Pogrom an Juden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu verantworten. Sie hat vom Gazastreifen in vier Wochen etwa 8.000 (!) Raketen auf Israel abgefeuert. Sie hat über 200 Geiseln genommen und in den Gazastreifen verschleppt. Sie hält Menschen davon ab (auch mit Waffengewalt), in den Süden zu flüchten. Und sie kündigt dezidiert an, die Gemetzel vom 07.10. fortzuführen und benennt dabei immer wieder die Vernichtung des Staates der Juden als Ziel. Also betreiben Sie bitte keine Täter-Opfer-Umkehr!

    • Sehr geehrter Herr Wertmüller,
      ich war viele Jahrzehnte Mitglied in Gewerkschaften, zunächst bei der NGG, später aus beruflichen Gründen bei ver.di.
      Ihre verunglimpfenden Aussagen zu den sog. „Ungeimpften“ haben dazu geführt, dass ich – schweren Herzens – meine Mitgliedschaft bei ver.di beendet habe. Wenn ich jetzt erneut Ihre einseitigen Aussagen hier lese, dann bin ich froh, dass ich rechtzeitig meine Mitgliedschaft gekündigt habe.
      Und jedem, der sich nur ein bisschen mit der Thematik beschäftigt, ist klar, dass es keine 100 % zuverlässigen „palästinensischen Angaben“ geben kann. Was jedoch bekannt ist: Der Gaza-Streifen ist weniger als zwei Mal so groß wie Braunschweig und dort leben rund 2 Millionen Menschen, von denen demographisch rund die Hälfte Kinder und Jugendliche sind. In Anbetracht der Schäden an den Gebäuden und den zahllosen Erfahrungsberichten aus dem Gaza-Streifen halte ich die zivilen Todesfallzahlen für eher unterschätzt. Speziell die Berichte von den Ärzten aus den Kliniken im Gaza-Streifen lassen bei mir die Alarmglocken läuten.
      ***
      Man kann auch einfach sagen: Jeder durch Krieg und Attentate unschuldig Verstorbene ist einer zu viel.
      ***
      Für Arbeitnehmerrechte werde ich mich weiterhin einsetzen. Jetzt außerhalb der Gewerkschaft. Für Frieden und für Zivilisten werde ich mich auch einsetzen. Jetzt ebenso außerhalb der Gewerkschaften.
      ***
      MfG!

  3. Lieber Sebastian Wertmüller,

    zunächst zweifelst Du die Zahlen der getöteten palästinensischen Zivilisten an, dann weist Du die Schuld an diesen Opfern pauschal der Hamas zu. Nach dieser Logik wäre es das Recht des Staates Israel, sogar die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens zu töten, wenn das nötig wäre, um die Hamas zu vernichten. Letzteres ist ja das erklärte Ziel der israelischen Regierung. Du hast Recht mit Deiner Beschreibung der Taten der Hamas, vom Massaker an wehrlosen Zivilisten über die Geiselnahme bis zum anhaltenden Beschuss israelischer Gebiete. Aber gibt das Israel nun das Recht der „freien Hand“ im Kampf gegen die Hamas?

    Ein Z/Twittereintrag der New York Times (31.10.23) kann zeigen, wie gefährlich das ausgehen kann. Ich zitiere:
    „Es wurde US-Beamten klar, dass die israelische Führung glaubt, dass
    Massenopfer unter der Zivilbevölkerung ein akzeptabler Preis für den
    Militäreinsatz seien. In privaten Gesprächen mit amerikanischen
    Amtskollegen verwiesen israelische Beamte darauf, dass die Vereinigten
    Staaten und andere alliierte Mächte während des Zweiten Weltkrieges
    zu verheerenden Bombardierungen in Deutschland und Japan griffen –
    einschließlich des Abwurfs von zwei Atomsprengköpfen auf Hiroshima
    und Nagasaki – um diese Länder zu besiegen.“

    Wer solchen „Vorbildern“ folgt, fühlt sich nicht mehr an irgendwelche Regeln des Kriegsvölkerrechts gebunden. Dann ist wirklich alles erlaubt, und alles lässt sich rechtfertigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du dem wirklich folgen möchtest. Denn es widerspricht den Werten frontal, deren Achtung Du in Deiner Arbeit so oft unter Beweis gestellt hast.

    Noch ein Wort zur Frage der Zahl der Opfer: deren Charakterisierung als „Zahlen der Hamas“ geht im Wesentlichen an der Wirklichkeit vorbei. In der FAZ vom 28.10. wurde der Frage „Wer die Toten zählt“ sehr ausführlich nachgegangen. Ich kann hier nicht alle Informationen wiedergeben, im Ergebnis werden die Zahlen des Gesundheitsministeriums als glaubwürdig bezeichnet, jedenfalls in den Dimensionen. Am vergangenen Donnerstag hat es ein 212 Seiten langes Dokument veröffentlicht, in dem Name und Alter aller Personen aufgeführt werden, die seit dem 7. Oktober in Gaza zu Tode kamen, es waren 6747 Einträge; unter den Trümmern begrabene oder sofort beerdigte Personen wurden nicht mitgezählt (zwischen Zivilisten und Kombattanten wird dabei nicht unterschieden). Die Zahl liegt inzwischen deutlich höher, wie Du sicher auch erfahren hast. Eine Kopie des FAZ-Artikels kann ich Dir gern zur Verfügung stellen.

    Der Tatbestand der Tötung zahlreicher unschuldiger Zivilpersonen lässt sich also auch nicht beiseite wischen, indem die Zahlen grundsätzlich angezweifelt werden.

  4. Chefankläger des Strafgerichtshofs warnt Hamas und Israel

    Die Behinderung von Hilfslieferungen gemäß den Genfer Konventionen könne ein Verbrechen darstellen, das in die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichts falle, warnte Karim Khan beide Konfliktparteien. Ermittlungen seien im Gange.
    Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, hat im Gaza-Krieg Israel wie auch die islamistische Hamas vor Verstößen gegen das Völkerrecht gewarnt. „Ich möchte Israel gegenüber klar betonen, dass es ohne weitere Verzögerung erkennbare Anstrengungen unternehmen muss, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung Grundnahrungsmittel erhält, Medizin, Narkosemittel“, sagte Chefankläger Khan vor Journalisten in Kairo mit Blick auf die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen. Und an die Adresse der in Gaza herrschenden Hamas und aller, „die dort die Kontrolle haben“: Die Hilfe müsse die Zivilbevölkerung erreichen „und nicht missbraucht oder von ihr abgezweigt“ werden, warnte der Chefankläger.
    Khan deutete an, dass der Strafgerichtshof bereits wegen möglicher Verbrechen auf palästinensischer wie auch auf israelischer Seite ermittelt. Die „Behinderung von Hilfslieferungen“ gemäß den Genfer Konventionen könne ein Verbrechen darstellen, das in die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichts falle, warnte Khan. Er hatte am Wochenende den Grenzübergang Rafah in Ägypten besucht.

    Zitiert aus (zuletzt am 02.11.23 gelesen):
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/anklaeger-des-strafgerichtshofs-warnt-hamas-und-israel-19277763.html

    Macht der Antisemitismus inzwischen weder vor der „FAZ“ noch vor dem internationalen Strafgerichtshof halt?

    Edgar Vögel

  5. Israel ist brutal und mit deutlich über 1000 Toten von der Hamas angegriffen worden. Aber voraus gingen viele Jahre Nakba seit 1948, mit vielen tausend palästinensischen Opfern, besonders im „größten Freiluftgefängnis der Welt“. Dazu sagte der In Gaza geborene Dr. med. Sayed Tarmassi gestern bei einer Kundgebung Eindrückliches. Seit 1948 kämpfte Uri Avnery nach seiner schweren Verletzung im Krieg gegen die Araber für den Frieden mit den Palästinensern. Er sagte, jetzt, wo wir gewonnen haben, ist der richtige Moment für Frieden.

    Ich beziehe mich mit meinen folgenden Aussagen auf den Völkerrechtler Prof. Norman Paech und auf das Rücktrittsschreiben des Direktors des New Yorker Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Craig Mokhiber, die Originalstellungnahmen findet Ihr z.B. hier. : Norman Paech und Craig Mokhiber: Genozid in Gaza! https://wp.me/paI27O-52h Dort könnt Ihr die Beweise nachlesen. „Wieder einmal sieht die UN, wie sich ein Völkermord vor ihren Augen entfaltet.“
    Craig Mokhiber hat bei der UN auch während der Völkermorde an den Tutsi, den bosnischen Muslimen, den Jesiden und den Rohingya gearbeitet. In jedem dieser Fälle wurde schmerzlich deutlich, dass sie ihre Pflicht zur Verhinderung von Massengrausamkeiten, zum Schutz der Schwachen und zur Rechenschaftslegung der Täter nicht erfüllt hatten. Und so war es auch bei den aufeinanderfolgenden Wellen von Mord und Verfolgung gegen die Palästinenser während der gesamten Amtszeit der UNO.
    Und jetzt dieser Krieg, Ich verurteile den Angriff der Hamas vom 7.10. zutiefst, ich finde und fand die Hamas auch vorher schon schrecklich. Jetzt aber macht Israel einen andauernden Völkermord in Gaza. „Völkermord liegt vor, wenn ein Staat eine andere Gruppe vernichten will.“

    Und da liegen viele Aussagen von führenden israelischen Repräsentanten vor: Premierminister Netanjahu am 8. Oktober: „Wir werden Gaza zu einer Insel aus Ruinen machen“, oder der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am 10. Oktober in Haaretz: „Wir werfen hunderte Tonnen von Bomben auf Gaza. Der Fokus liegt auf Zerstörung, nicht auf Genauigkeit“ und Verteidigungsminister Yoav Gallant am 9. Oktober im Fernsehen: „Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen Tiermenschen und handeln entsprechend.“
    Oder der Generalmajor der israelischen Armee, Ghassan Allan, bei einer Ansprache am 9. Oktober: „Tiermenschen werden entsprechend behandelt, ihr wolltet die Hölle und ihr kriegt die Hölle“ und ein Veteran der israelischen Armee, Ezra Yachin, am 13. Oktober bei einer Ansprache an Reservisten: „Löscht ihre Familien aus, ihre Mütter und Kinder. Diese Tiere dürfen nicht länger leben“, schließlich die Abgeordnete der Regierungspartei Tally Gotliv am 9. Oktober in der Knesseth: „Jericho-Rakete! Weltuntergangswaffe. Das ist meine Meinung. Mächtige Raketen sollen ohne Grenzen abgefeuert, Gaza zerschlagen und dem Erdboden gleichgemacht werden. Ohne Gnade.“ Wer könnte da noch an dem subjektiven Tatbestand, „die Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören“, zweifeln – fast schon geflügelte Worte des Völkermords. Nur unsere Medien wollen von all dem nichts wissen, sie sind völlig der Staatsräson erlegen.
    Raz Segal, israelischer Holocaust- und Genocidforscher an der Stockton University in New Jersey, USA, nennt diesen Krieg „einen Lehrbuch-Fall des Völkermords“, er sagt: „In der Tat ist Israels genocidaler Angriff auf Gaza ausdrücklich, offen und schamlos […] Wer hier für die Fortführung des Krieges plädiert und gegen einen Waffenstillstand votiert oder sich der Stimme enthält, macht sich zum Komplizen dieses Völkermords. Dieser Krieg ist schon lange nicht mehr ein Verteidigungskrieg gegen die Hamas. Er ist ein Krieg gegen das Volk in Gaza.
    In der Nacht auf Samstag schrieb Caitlin Johnstone, eine Australierin: SIE WERFEN BOMBEN AUF EIN KONZENTRATIONSLAGER VOLLER KINDER AB.
    Egal, wie viel Sie darüber reden, wie böse und schlecht die Hamas sind, es wird immer eine Tatsache bleiben, dass Israel militärische Sprengstoffe auf ein Konzentrationslager voller Kinder regnen lässt und dass dies dringend aufhören muss.
    „Die Hamas sind in den Krankenwagen. Die Hamas sind in den Krankenhäusern. Die Hamas sind unter den Flüchtlingslagern. Die Hamas sind hinter den Kindern.“
    Sie hat so viele tote Kinder gesehen, während sie Informationen über dieses Massaker sammelte. Sie hat noch nie so viele tote Kinder in ihrem Leben gesehen. Sie ist bereits an dem Punkt angelangt, an dem sie Kinder in der Nachbarschaft sieht und reflexartig dankbar ist, dass sie aufrecht stehen und sich bewegen und atmen, mit all ihren Innenteilen im Inneren, wie es bei Kindern sein sollte. Sie sagt, als der Holocaust im 21. Jahrhundert zurückkehrte, kam er, indem er Antisemitismus anprangerte und einen Davidstern trug. https://wp.me/paI27O-52P

    Und da machen Scholz und Baerbock mit. Bundeskanzler Olaf Scholz hält an der Fiktion fest, dass Israel „ein demokratischer Staat mit sehr humanitären Prinzipien“ sei. Sie müssen beide zurücktreten und sollten wegen ihrer Unterstützung von Völkermord angeklagt werden!
    Wir müssen diese Unterstützung stoppen!
    Helmut Käss Mitglied im Friedensbündnis, IPPNW BS, Friedenszentrum,
    Dr. med. Helmut Käss, Tel: 0176 57747881, 0531 350513 helmut_kaess@web.de

  6. Wo bleibt die Menschlichkeit??

    Wir leben in einer schrecklichen Zeit der Kriege, und das Schlimme ist, dass wir uns an all die Grausamkeiten gewöhnen. Wir schauen weg, weil wir es nicht mehr ertragen. Wir leiden mit und wünschen uns ein Ende der Grausamkeiten. Der Wunsch nach Frieden war schon lange nicht mehr so präsent wie heute.
    Darüber müsste doch eigentlich Einigkeit herrschen. Aber stattdessen werden wir nach Solidarität gefragt und das ausschließlich: Schließt die Solidarität mit Israel eine Solidarität mit den Palästinensern aus? Solidarität mit den Menschen in Gaza? Nur in Abgrenzung gegen die Hamas!!! Solidarität mit den Palästinensern, die auch in ihrem Land leben wollen?? Wo ist die Solidarität für die Existenz des Staates Israel? Wo beginnt Antisemitismus?
    Ich bin solidarisch mit den Menschen!!! Es geht um Menschen- egal aus welchem Staat und welcher Religion!! Alle Menschen haben ein Recht auf Leben, ein Recht auf Unversehrheit, auf ein Leben ohne Angst: die Angst der Menschen vor den Angriffen der Hamas, ihre Angst um Angehörige, die als Geiseln in Gaza sind. Was geschieht mit dem Schmerz der Hinterbliebenen, die Angst und Trauer der Kinder ohne Väter? Was wird aus den traumatischen Erfahrungen der Soldaten?
    Wir sehen mit Entsetzen, wie die Bomben auf das dicht besiedelte Gaza geworfen werden, Wohnhäuser in Schutt verwandeln, Krankenhäuser bombardiert werden. Ärzte wissen nicht mehr, wie sie helfen sollen. Medikamente gehen aus, die Notstromaggregate arbeiten nicht mehr, weil das Benzin dafür fehlt.Tausende Tote!!Wir sehen die Bilder von den weißen Leichensäcken, kleine und große, wir sehen die verzweifelten Angehörigen. Wo können sie ihre Toten begraben?? Wo bleibt die Menschlichkeit? Was macht dieser Krieg mit den Menschen? Wohin sollen sie? Die Kinder sind mitten drin, all den Angriffen ausgesetzt, sie werden verletzt, sie sterben. Was macht das mit den überlebenden Kindern? Wie viele werden den Hunger überleben?
    Wo bleibt das Recht auf Unversehrtheit, das Recht auf Leben? Die Uno hat besondere Rechte für die Kinder formuliert: darunter auch das Recht des Kindes, vor Krieg und Gewalt geschützt zu werden.
    Kriegswütige Regierungen halten sich nicht an die Konventionen der UNO. Sie verhöhnen sie.
    Politische Interessen und Menschlichkeit schließen sich aus!

  7. Da wird mir Angst und Bange bei den Täter-Opfer-Darstellungen von Wertmüller! Wird hier das palästinensische Volk am deutschen Holocaust gerächt?! Sebastian Wertmüller, wir sind das Täterland mit der Ermordung von über 6 Millionen Juden! Und wir können das nicht verdrängen, auch nicht, wenn wir uns noch so viele Judensterne anheften! Schon gar nicht, wenn wir uns solidarisieren mit dem Apartheitsstaat Israel. Ich solidarisiere mich mit den Juden und Muslimen in unserem Land und auf der Erde, die mit mir in guter Nachbarschaft leben, mit den Christen und Kommunisten und allen Menschen, die den Frieden verteidigen, nicht aber mit denen, die Konflikte mit Waffen lösen wollen! Der Holocaust ist nicht heilbar!

  8. Und dass bei einer „Israel-freundlichen“ Demo dann der faschistische Gruß „Slava ukraini“ gesagt werden darf und von Publikum auch noch beklatscht wird, spricht für das politische Bewußtsein der Veranstalter, Redner*ìnnen und des Publikums.
    Solidarität und Mitgefühl mit den Opfern der Terroranschläge: ja, auf jeden Fall! Aber vollkommen enthemmte Rache und Völkermord: Nein! Und jede Stimme, die dies verurteilt, gleich in die Antisemitismusecke zu schieben: Das geht doch nicht! Wer diesen aktuellen Konflikt historisch und politisch einordnet, relativiert doch nicht die Monströsität der Terroranschläge?!
    Wenn man diesen Konflikt mittelfristig lösen will, kommt man an Verhandlungen nicht vorbei, das ist klar. Und dabei muss man auch mit „Terroristen“ reden, und dabei darf man einem Staat wie Israel, welcher die Rechte der Palästinenser*innen seit Jahrzehnten mit Füßen tritt, doch nicht uneingeschränkter Solidarität versichern!
    Die politische Kultur in Deutschland bzw. im ganzen „Werte-Westen“ ist zu einem Dumpfbackenen „Wir sind die Guten“ verkommen. Der globale Süden hat es mittlerweile erkannt und wendet sich angewidert ab.
    Wenn es nur die „Rechten“ wären, die so denken würden… Aber es sind ja insbesondere die „Linksliberalen“, die ehemals friedensbewegten „Grünen“, die „Antifa“, die offensichtlich nichts aus den Diskussionen um Kolonialismus und westlichem Imperalismus gelernt und Vietnam, Chile, die ganzen Iran/Irak/Libyen-Kriege etc. vergessen haben. Geschah ja wohl alles nur deswegen, um unsere ethische so hochstehenden Werte zu verteidigen, koste es eben so viele Menschenleben, wie es wolle.
    Ein palästinensisches Leben ist genauso viel wert wie ein jüdisches (oder was meinen Sie, Herr Wertmüller?)

  9. Nachtrag Redaktion: Wir haben in dem Artikel als Update vom 10.11.23 die von Sebastian Wertmüller auf der Veranstaltung gehaltene Rede dokumentiert. Den Link zur Rede finden Sie ganz am Anfang des Artikels.

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