Nobelpreis für Wirtschaft: Über die Ungleichheit zur Glücksforschung

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Armut, Konsum und Glück werden zum Nobelpreis-Thema

Der Schotte, Angus Deaton, erhält den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2015 für seine Arbeiten über Ursachen und Auswirkungen der Ungleichheit. Er arbeitet zur Konsumforschung, Glücksökonomie und Armutsbekämpfung in Princeton. Bericht SZ

Deaton glaubt – anders als viele Ökonomen – auch nicht daran, dass Wirtschaftswachstum alle Probleme der Entwicklungsländer wird lösen können. Er fordert zum Beispiel, dass Entwicklungsgelder zunächst in den Aufbau einer Gesundheitsversorgung investiert werden sollten. Wirtschaftliche Kooperationen und Handelsverträge seien nur der zweite Schritt. Denn Krankheiten und Unterernährung seien für viele Arme die größten Probleme und würden jeden wirtschaftlichen Aufstieg unmöglich machen.

Zum Zusammenhang zwischen Bruttoinlandsprodukt, Wohlfahrt und Lebensglück lieferte Deaton provizierende Erkenntnisse. So zeigt er, dass das, was mit dem Bruttoinlandsprodukt gemessen wird, wenig mit gesamtgesellschaftlicher Wohlfahrt zu tun hat.

Insbesondere mit seinen Studien zur sogenannten Glücksforschung erreichte der 69-Jährige ein breites Publikum. Etwa mit der Erkenntnis, dass die persönliche Lebenszufriedenheit durchaus mit steigendem Einkommen zunimmt – allerdings nur bis zu einer gewissen Grenze.

Mit der Glücksforschung wird sich die Ev. Akademie Abt Jerusalem in Braunschweig befassen. Am 03.12.2015 kommt der Ökonom Prof. Ruckriegel von der TU Nürnberg in die Akademie und wird den Vortrag: „Glücksforschung – Worauf es im Leben wirklich ankommt“ halten. Ruckriegel ist einer der wenigen Glücksforscher in Deutschland. Auch die nächste Umweltzeitung wird einen Beitrag von Prof. Ruckriegel zur Glücksforschung enthalten.

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