Fracking an Wasserschutzgebieten

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Gelegentlich lohnt es sich über die Region Braunschweig hinauszublicken. Bei der Diskussion um das Fracken lohnt es sich schon deshalb, weil andere Gemeinden bereits Erfahrungen haben. Dazu erreichen den B-S folgende Informationen:

In Verden-Scharnhorst, so hieß es immer, wird nach Gas gebohrt. Jetzt stellt sich raus, dass in unmittelbarer Nähe zu unserm Wasserwerk „Panzenberg“ gefrackt wurde. Auch die Stadt Bremen erhält von dort einen großen Teil ihres Trinkwassers. Aus der Frackstelle „Schülingen“ bei Völkersen, ist jahrelang hochgiftige Brühe über eine ungeeignete Plastikleitung nach „Scharnhorst“ gepumpt worden.Vor einigen Monaten kommt raus, dass diese Brühe durch das ungeeignete Plastikmaterial des Rohres in die erdnahe Umgebung der Leitung gesickert ist. Durch Untersuchungen des Erdreiches ist dieses bestätigt worden. Der Verursacher tauscht jetzt das Erdreich aus.

Natürlich war die Rohrleitung, die inzwischen außer Betrieb genommen worden ist, genehmigt. Es geht sogar noch weiter, die giftige Brühe wurde oder wird immer noch per Tankwagen von „Schülingen“ nach  „Scharnhorst“ gefahren, um dort in der Bohrstelle verpresst zu werden.

Der Bundestagsabgeordnete Mattfeld (CDU), der damals als Bürgermeister der Gemeinde ihre Interessen vertrat, ist heute „bestürzt und sehr besorgt „.“

Soweit die Nachricht aus Verden/Aller.

Bekanntlich gab es eine „Wissenschaftliche Statuskonferenz“ des neutralen Expertenkreises im InfoDialog Fracking am 6. und 7. März 2012 in Berlin. Die Arbeitsergebnisse liegen inzwischen vor und wurden am Mittwoch, den 25. April 2012 in Osnabrück im Rahmen einer Abschlusskonferenz vorgestellt und im Zusammenhang diskutiert. Die Pressemitteilung bestätigt noch einmal die die Ausführungen von Prof. Dr. Dietrich Borchardt, dem Leiter des Expertenkreises, der sagte:

„Die Umweltrisiken können erheblich sein, vor allem im Hinblick auf den Gewässerschutz“. „Aufgrund der Risiken sollte in Trinkwasserschutzgebieten der Klassen 1 und 2 nicht gefrackt werden, auch nicht in erdbebengefährdeten Gebieten, in denen Wasser durch Erdschichten aufsteigen kann.“

In der Presseinformation steht u.a.: „Fracken in unkonventionellen Lagerstätten ist mit einer neuen Dimension von Risiken verbunden: 
Wesentliche Gründe sind die gegenüber der konventionellen Erdgasförderung größere Zahl der Bohrungen und der damit verbundenen Vorgänge wie Wasserverbrauch, Chemikalieneinsatz und Transporte sowie die geringere Tiefe der Lagerstätten.“

Betrachtet man die Nachricht aus Verden, dass dort seit Jahren unmittelbar an Trinkwassereinzugsgebieten gefrackt wird und die Erkenntnisse aus dem Expertenkreis, muss unverantwortliches Handeln der Politik, der Behörden der Erdgasindustrie und der Wasserwerke festgestellt werden. Siehe dazu auch die Informationen der örtlichen Bügerinitiative.

Nun muss noch die Frage beantwortet werden, warum die Wasserschutzgebiete in Braunschweig aufgelöst werden sollen? Eine ehrliche und vollständige Antwort wäre wünschenswert.

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