Zweieinhalb Jahre gekämpft und jetzt gewonnen: Das aktuelle Gentechnik-Gesetz von Agrarminister Christian Schmidt (CSU) ist endgültig vom Tisch! Unser ausdauernder Widerstand hat sich gelohnt. Mit dem Gesetzentwurf wäre die Risikotechnologie womöglich zurück auf unsere Felder gekommen. Einzelne Bundesländer hätten Gentechnik erlauben, andere verbieten können – dabei machen Genpollen nicht vor Ländergrenzen halt.
Zuerst sah es nicht so aus, als könnten wir das Gesetz noch stoppen. Denn die Vorlage von Christian Schmidt liegt seit mehr als zwei Jahren hartnäckig auf dem Tisch der Regierungskoalition. Die SPD-Bundesminister/innen hatten dem Gesetz schon zugestimmt – es fehlte nur noch das „Ja“ von CDU/CSU und SPD im Bundestag. Doch wir gaben nicht auf, sondern drehten die Stimmung. Vor zwei Wochen lehnte die SPD im Bundestag die Gesetzesnovelle ab.[1]
Wie wir das gemacht haben? Wir haben die Stärken einer echten Bürgerbewegung über mehr als 24 Monate richtig ausgespielt:
- Über 15.000 Teilnehmer/innen trugen bei der „Wir haben es satt“-Demo im Januar in Berlin ihren Protest gegen Gentechnik und Agrarindustrie zum Bundestag. Um sieben Uhr morgens verwandelten 50 Campact-Aktive Schmidts Pressetermin in einer Berliner Bäckerei in eine Protestaktion. Sowas beeindruckt die Politik. Denn bei Campact reden nicht Lobbyisten, sondern Bürgerinnen und Bürger – so wie Sie.
- Auf den Stationen von Schmidts PR-Sommerreise, vor einer Konferenz der Bundesländer oder bei einer Expertenanhörung im Bundestag: Sobald um Gentechnik gerungen wurde, schmetterten wir vor der Tür laute Slogans. Unser Protest bleibt in Erinnerung: Denn Campact-Kampagnen sind für ihre Hartnäckigkeit bekannt.
- Mal lag ein Gentech-Flickenteppich vor dem Kanzleramt aus, mal tanzten Gen-Mais-Kostüme, mal flogen Schmetterlinge vor einem Monsanto-Monster davon – solche Bilder schaffen es in die Abendnachrichten und auf die Titelseiten der Tageszeitungen. Denn unsere Aktionen sind bunt und kreativ.
- Umweltverbände zerlegten Schmidts neuesten Gesetzentwurf, kritische Expert/innen erläuterten die Gentech-Risiken in den Anhörungen des Bundestages. Im großen Bündnis organisierten wir eine Großdemo. Denn Campact weiß: Nur zusammen sind wir stark.
- Wir haben alles gegeben! Dieses Mal ist es uns gerade noch gelungen, die Rückkehr von Gen-Mais auf unsere Felder zu verhindern. Doch neues Unheil braut sich zusammen: Die beiden Gentechnik-Konzerne Bayer und Monsanto schließen sich zu einem neuen Agrarriesen zusammen. Damit wächst der Einfluss der Gentech-Lobby weiter. Und für uns wird es immer schwerer, ein bundesweites Gentechnik-Verbot durchzusetzen.
- Der kommende Streit wird uns viel Kraft kosten! Wir wollen unsere Stärken weiter ausbauen – und noch schneller und schlagkräftiger agieren. Damit uns auch die nächste Kampagne gegen Bayer-Monsanto und Co. gelingt, bitten wir Sie: Unterstützen Sie Campact.